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Wem gehören meine Bankdaten?

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Eine Bilanz-Kolumne von Miriam Wohlfarth zur EU-Richtlinie

Eine neue EU-Zahlungsrichtlinie lässt die Luft für Banken dünner werden: Mit der PSD2 wird erstmals der Kunde Herr über seine Kontodaten und kann entscheiden, ob er sie auch für Smartphone-Apps freigeben möchte.

Zuerst erschienen auf welt.de

Wem gehören meine Bankdaten?

Schon seit Jahren sehen Deutschlands Banken relativ untätig dabei zu, wie Fintechs ihnen das Wasser abgraben. Fintechs sind junge Unternehmen, die im Umfeld der Finanzindustrie technologiebasierte Lösungen anbieten. Egal ob Zahlungslösungen für den Onlinehandel oder intelligente Finanz-Apps zur Geldanlage, fast immer sind es die Underdogs und nicht die großen Bankhäuser, die spannende neue Dienste entwickeln.

Um ihr Hauptgeschäftsfeld mussten die Banken indes kaum bangen: Bei Finanzen und Krediten haben sie das Monopol. Das liegt vor allem daran, dass nur sie auf die Kontodaten ihrer Kunden zugreifen können. Genau das ändert sich gerade, und zwar wegen einer neuen EU-Richtlinie mit dem sperrigen Namen PSD2 (Payment Service Directive 2). Diese Richtlinie besagt unter anderem, dass ab 2018 auch Drittanbietern – also anderen Geldhäuser und Fintechs – Zugriff auf Kunden- und Kontoinformationen eingeräumt werden muss. Eine große Neuerung!

Wem gehören meine Bankdaten?

Präzedenzfall Sofortüberweisung

Für diese Regelung wird es höchste Zeit, denn viele Fintechs und ihre Kunden bewegten sich in den letzten Jahren in einer juristischen Grauzone. Beispiel Sofortüberweisung: Bei dieser Onlinezahlungsart muss ich meine PIN und TAN an die Anbieter der Sofortüberweisung übermitteln, die dann meinen Kontostand überprüfen. Ist noch genug Geld auf dem Konto, wird meine Überweisung an den Onlinehändler veranlasst.

 In diesem Fall erlaube ich als Kunde jemand anderem die Nutzung meiner PIN und TAN. Aber bei vielen Banken steht in den AGB, dass ich diese Daten gar nicht weitergeben darf. Eine gesetzliche Lücke, die durch die PSD2 geschlossen wird. Nicht nur für die Sofort GmbH, sondern auch für viele andere Anbieter. Im Fall der Sofortüberweisung hat das Bundeskartellamt bereits im Sommer 2016 klargestellt, dass die AGB-Verbote der Banken wettbewerbswidrig sind.

Durch die PSD2 werden endlich nicht mehr nur Banken, sondern auch Fintechs mit kontonahen Dienstleistungen reguliert. Das erleichtert den Markt für alle Beteiligten. Auch für die Banken, die die Zusammenarbeit mit Fintechs bisher unter anderem wegen fehlender Regulierung scheuten.

Wem gehören meine Bankdaten?

Banken müssen sich neu aufstellen

Der neu geregelte Kontozugriff gefällt den Banken nicht. Sie wollen keine technische Infrastruktur schaffen, also geeignete Schnittstellen bauen, nur damit jemand anderes mit dem Zugriff auf „ihre“ Kontendaten Geld verdienen kann. Dabei hätten sie sich schon lange als Anbieter intelligenter Finanzprodukte profilieren können, wenn sie rechtzeitig auf den Innovationszug aufgesprungen wären, und müssten jetzt die Konkurrenz nicht fürchten. Spätestens ab Inkrafttreten von PSD2 sind die Banken gezwungen, sich der Digitalisierung und der Kundennachfrage zu öffnen.

Für uns als Kunden hat die neue Richtlinie ausschließlich Vorteile: Wir werden zum Souverän über unsere Kontodaten. Wir können entscheiden, wem wir in Zukunft den Zugriff auf unser Konto gestatten. Und wir können von Diensten profitieren, die im Zuge des Datenzugriffs entstehen oder verbessert werden. Das sind zum Beispiel Multi-Banking-Apps wie etwa von Outbank De: Mit einer Anwendung lassen sich Girokonto, Kreditkarte, Tagesgeldkonto, Bezahldienste und Kundenkarten steuern und verwalten.

Kontowechselservices wie etwa von Fino, die prüfen, welche Bank im Moment die besten Konditionen für meine persönliche Finanzsituation bietet und mich darauf hinweisen, wenn sich das ändert. Kündigungsdienste wie Aboalarm, die meine laufenden Verträge rechtzeitig kündigen. Buchhaltungs-Tools für Selbstständige wie das von Kontist, das automatisch genug Steuern zurücklegt.

Es ergeben sich unzählige Möglichkeiten, wenn Drittanbieter auf meine Kontodaten zugreifen können: Automatisch sparen, Versicherungen abschließen und verwalten, passende und günstige Kredite vereinbaren, individueller Geld anlegen, und so weiter. Inzwischen wagen sich auch die Banken mit eigenen Multi-Banking-Apps auf den Markt, zum Beispiel die Deutsche Bank oder die Consorsbank. Sie haben erkannt, dass ihnen die Kooperation mit Fintechs mehr Vor- als Nachtteile bringt. Unternehmen wie Figo.io bieten hier beispielsweise vorgefertigte Schnittstellen.

Wem gehören meine Bankdaten?

Der Markt wird transparenter, günstiger und sicherer

Wer nun Angst hat, dass Fintech-Anbieter ungehemmt auf unsere Konten zugreifen können und ihr Unwesen mit unseren Daten treiben: Diese Sorge ist eher unbegründet. In Deutschland muss jedes Unternehmen reguliert sein, das Zugriff auf Kontoinformationen hat. Indem der Gesetzgeber es Drittanbietern erlaubt, sogenannte kontonahe Dienstleistungen zu erbringen, sagt er damit gleichzeitig, dass diese Anbieter lizenziert werden müssen.

Das schützt uns Verbraucher vor schwarzen Schafen, meint auch Cornelia Schwertner vom Fintech Figo.io: „Die PSD2-Richtlinie macht Dienstleister verlässlicher und dadurch den Markt für Konsumenten transparenter und einfacher. Sicherlich werden es eher jüngere Verbraucher sein, die ihre Kontoinformationen teilen, aber auch die breite Bevölkerung sollte die Chancen erkennen, die in PSD2 stecken.“

Zumal ich gezielt meine Einwilligung erteilen muss, wenn jemand mein Konto einsehen will. Egal, ob ein Drittanbieter dies über PIN und TAN tut oder über die von den Banken zu schaffenden Schnittstellen. Wie diese Schnittstellen aussehen werden, steht sowieso noch in den Sternen und ist gerade das große Streitthema der Branche. Meine Prognose lautet: Durch die PSD2-Richtlinie wird der Finanzmarkt für uns Verbraucher vielfältiger, transparenter, bequemer und billiger – wenn wir es denn wollen.

 

Zur Autorin:

Miriam Wohlfahrt

Miriam Wohlfarth ist ein festes Mitglied bei paymentandbanking. Als Gründerin und Geschäftsführerin von RatePay mischt sie seit einigen Jahren die FinTech-Szene auf, und ist mittlerweile ein festes Gesicht in der Branche, dabei engagiert sich gerade für die weibliche Riege in ihrem Arbeitsumfeld. Sie ist Autorin, Rednerin sowie Ideengeberin und Initatorin der Payment-Exchange. Seit geraumer Zeit auch BILANZ-Kolumnistin für die WELT.

Die Kolumne werden wir hier künftig regelmäßig abbilden.

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Die 7 Todsünden der Digitalisierung

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Siegerts sündige Sonderserie der Erfahrungen aus der digitalen Welt

Die Digitalisierung ist da. Fakt.. ist so…! Und scheinbar ein riesen Begriff, mit oftmals unterschiedlichster Auslegung und schier unendlichen Herausforderungen in der digitalen Transformation von Unternehmen und Banken. Sind das alles nur Stolperfallen, sind es Fehler im Managment oder haben diese Unternehmen den Schuss noch nicht gehört? Die entscheidende Frage ist, warum passieren immer wieder so viele Fehler auf dem Weg in eine digitale Zukunft?

Jochen Siegert geht sogar soweit, diese vermeintlichen Fehler als „Todsünden“ zu bezeichnen und hat deswegen seine Reihe „Die 7 Todsünden der Digitalisierung“ ins Leben gerufen. In der Hoffnung etwas aufzurütteln und ja, auch den mahnenden Zeigefinger zu erheben. Vielleicht im Sinne der Moral, vielleicht schlichtweg aus Beobachtungen des täglichen Arbeitens in der Branche in der es natürlich völlig legitim ist anders zu denken und umzusetzen, doch eine wohlgemeinte Warnung wird ja wohl erlaubt sein.

Nach den ersten drei Todsünden 1/7: Komplette Unterschätzung des Wandels, 2/7: Die Innovations Initativen und 3/7: Vertrauen, dass Digitalisierung sich auf die Optimierung des Backends beschränkt hier nun Sünde Nummer vier.

Die 7 Todsünden der Digitalisierung (4/7)

Vierte Todsünde: Ich bin doch nicht persönlich betroffen – andere machen das schon

Ich habe schon vor einiger Zeit einen Artikel über die geringe Wertschätzung für Developer in Banken geschrieben. Dies sollten die Banker bei Ihren Silicon Valley/Berliner StartUp-Zootouren –  eigentlich verstanden haben, dass es im Valley und in Berlin wichtiger ist einen guten CTO und ein gutes Developer Team zu haben als einen Fachexperten auf dem Gebiet XYZ. Auch zeigen Apple, Google und Amazon regelmässig wie einfach es ist, sich in neue vermeintlich extrem komplexe fremde Fachbereiche einzuarbeiten – vom Zahlungsverkehr bis zum selbstfahrenden Auto. Das Fachwissen zu Finanzdienstleistungen beschränkt sich längst nicht mehr auf die Kreditwirtschaft.

Seit meinem Artikel hat sich wenig getan! Wenn selbst eine für die Digitalisierung verantwortliche Führungskraft einer Großbank auf offener Bühne weiter sagt: “Ich bin ja kein Techie…”, klingt das fast so, als würde jemand in den Vorstand einer Bank berufen, der keine KWG-Eignung hat. Wenn es schon bei einer solchen Position relevanter ist, dass eher auf die gute Erfahrung und Track Record in der Bank oder auf Alumnus einer Strategieberatung wert gelegt wird, als auf ein digitales Verständnis, muss man sich nicht wundern, wenn viele Projekte grundlegend falsch angegangen werden.

Die 7 Todsünden der Digitalisierung (4/7)

Digitalisierung betrifft sämtliche Einheiten in der Bank. Vom Vorstand, der das Thema auf die Agenda setzt, über Produkt und Marketing bis hin zum Vertrieb. Wichtig dabei ist: “Eat your own dogfood” – wenn die Vorstandsetage nicht digital aktiv ist, eMails immer noch ausgedruckt werden und das eigene Onlinebanking nicht verwendet wird, wie können Vorstände als reine “Digitalisierungs-Theoretiker” dann die richtigen Entscheidungen zur Digitalisierung treffen?

Wie können ebendiese die richtigen Menschen für die eigene Bank begeistern, genau diese Themen zu treiben und wie eine marktrelevante Umsetzung sicherstellen? Gleiches gilt für sämtliche Einheiten der Bank, von der Führungskraft bis zur Fachverantwortungsebene. Was viele ferner vergessen: Digitalisierung betrifft nicht nur die operative Bank, sondern auch den Aufsichtsrat als Kontrollorgan. Wenn der Vorsitzende des Aufsichtsrats von “diesem modernen Kram” nichts hält, werden Digitalprojekte des Vorstands beim ersten Rückschlag kassiert.

Digitalisierung muss auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Bank täglich und von allen gelebt werden!

Die 7 Todsünden der Digitalisierung (4/7)

Sündenkatalog:

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Warnung vor Pitcheritis und FinTech-Bankerbespaßung

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Keine Konferenz im Finanzdienstleistungsbereich kommt derzeit ohne obligatorische “FinTech Pitches”aus und Banken nutzen FinTechs sogar für interne Mitarbeiterschulungen bei der Digitalisierung. Wer ist willfähriges Opfer? FinTech Unternehmer! Wann zieht endlich das Business-Case-Denken bei Pitches ein? Ein Appell für mehr relevante Pitches statt Pitercheritis!

FinTech ist ein heißes Thema und seit Jahren in aller Munde in der Finanzdienstleistungsindustrie. Was sind denn diese FinTechs, welche Ideen haben sie, welche Typen stecken dahinter…? Da viele, vor allem Mitarbeiter aus klassischen Banken und Sparkassen, diese Fragen im Kopf haben, ist der Informationsbedarf sehr stark. Angetrieben wird dies noch, wenn der Vorstand plötzlich davon redet das Institut müsse jetzt ein Technologieunternehmen werden. Leider ist, wie bei vielen Trends, das Pendel einmal wieder zu stark ausgeschlagen. Leider zulasten der FinTech Unternehmer, wie ich in den letzten Monaten und Wochen vermehrt erleben musste. Das Hecheln nach der Möhre von FinTechs kostet Zeit schrieb André Bajorat im Jahr 2015. Leider sehe ich derzeit Tendenzen, dass das Hecheln sehr einseitig missbraucht wird. Daher hier ein kleiner Appell der Vorsicht an FinTech-Gründer.

Warnung vor Pitcheritis und FinTech-Bankerbespaßung...Warum diese Pitches

Vorsicht vor der ansteckenden Krankheit “Pitcheritis”

Die allererste Frage, die sich ein FinTech stellen sollte, ist: Warum soll ich überhaupt pitchen und was bringt es? Eigentlich machen Unternehmen das nur aus maximal drei Gründen:

  • Das Unternehmen befindet sich im Funding-Modus und sucht Geld
  • Das Unternehmen sucht einen Kunden/Kooperationspartner
  • Das Unternehmen/der Unternehmer versucht sich einen Namen zu machen.

Da sollte man sich und die Einladenden sehr konkret fragen: Warum überhaupt? Für diese Gründe stellen sich Unternehmer auf eine Bühne, erklären ihre Geschäftsidee, teilen z.T. sensitive KPIs und geben Dritten (idR ohne Geheimhaltungsvereinbarung) viele Informationen ihrer Idee preis. Nur gibt es angesichts der Inflation von Events mit FinTech Pitches dort jeweils überhaupt potente Kapitalgeber oder Bankmitarbeiter, die ernsthaft nach neuen Kooperationspartnern suchen? Bei der absolut überwiegenden Mehrheit der Konferenzen zu denen man mich letzten Monaten zum pitchen locken wollte, ging es eben nicht um Funding oder Geschäftsanbahnung, sondern eher um “Entertainment” durch FinTechs.

Warnung vor Pitcheritis und FinTech-Bankerbespaßung...Warum diese Pitches

Let me entertain you…ähhh

Ein konkretes Beispiel: Bei einer recht großen und bekannten Konferenz pitchte vor einiger Zeit ein neuer, spät gestarteter x-beliebiger me-too Robo-Advisor, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe. Nach dem Pitch gab es die obligatorische Q&A Session. Statt relevante Fragen zu stellen wie sich das StartUp von seinen vielen anderen, schon deutlich etablierteren Vorbildern differenziert, wie es denn genau Kunden gewinnen möchte, wie die bisherigen Kundenacquise-Resultate waren, wie sich die Conversion darstellt etc. fragten die Anwesenden, überwiegend Vertreter von Banken, nach rein operativen Themen: Wie erfolgt die Anteilstückelung der ETFs, wie genau erfolgt das Trading, wie die Abrechnung… Es war sehr schnell klar: Hier war offensichtlich kein Einziger der Anwesenden auch nur eine Sekunde an einem Investment oder gar an einer Kooperation dem dem StartUp interessiert, sondern es ging den Fragestellern ausschließlich um operativen Know-How-Transfer vom FinTech, damit man so etwas in-house kopieren kann!

Liebe Gründer & Fintech-Manager: Das StartUp-Leben ist viel zu kurz für eine solche Zeitverschwendung, daher fragt Euch zuerst: Warum sollte ich überhaupt pitchen und wo liegt der Mehrwert fürs StartUp? Wenn Ihr von anderen zum Pitch eingeladen werdet, fragt vorher ganz genau nach: Wie ist die Zusammensetzung der Teilnehmer? Sind überhaupt die Entscheidungsträger des spezifischen Fachbereichs der Bank vorhanden mit dem man in Kontakt treten möchte? Sind diese Banken bzw. Abteilungen überhaupt offen für Partnerschaften und gibt es dort schon Beispiele für erfolgreiche FinTech-Kooperationen? Sind überhaupt konkret Investoren vorhanden, die auch in der entsprechenden Phase Eures StartUps investieren wollen? Gibt es Referenzen von anderen StartUps, die durch die gleiche Veranstaltung schon zu einem Abschluß gekommen sind? Wenn die meisten Antworten auf diese Fragen “Nein” ist, lasst einfach die Finger davon – es sei denn Ihr wollt einfach ein Pitchtraining für Eure persönliche Schulung haben, oder einen unbezahlten Pausenclown-Job annehmen. Sagt mehr Pitches ab als Ihr annehmt, geht mit Eurer Zeit genauso um wie mit den anderen begrenzten Ressourcen im StartUp. Investiert Pitch-Zeit nur dann, wenn ein Return auch wahrscheinlich ist und zögert nicht dies auch so deutlich den Anfragenden mitzuteilen!

Warnung vor Pitcheritis und FinTech-Bankerbespaßung...Warum diese Pitches

Vorsicht vor “Bankerbespaßung” bei In-House Mitarbeiterschulungen

Leider hat eine sehr schlechte Einstellung einzelner Banken mittleweile Schule gemacht: Bankmitarbeiter-Trainings für “diese Digitalisierung” pro bono durch hungrige junge FinTechs, die ja alle soooo heiß auf Bank-Partnerschaften und -Kontakte sind. Einzelne und zum Glück bisher sehr wenige Kreditinstitute, scheinen diesbezüglich derzeit leider sehr schmerzbefreit FinTechs schlicht auszunutzen. Da kommt z.B. eine Einladungen einer Bank für einen Austausch mit Führungskräften, die sich “der Herausforderung stellen die digitale Transformation voranzutreiben”. Sie wollen Pioniere kennen lernen “die bereits bewiesen haben, dass “Digital” ihre Muttersprache ist.” In der Einladung stand jedoch nicht, ob die Führungskräfte nun im Privat- oder Firmenkundengeschäft tätig sind und überhaupt inhaltlich mit der StartUp-Idee etwas anfangen können. Außerdem nicht, was für die StartUps dabei überhaupt herausspringt außer: “Ihr beeindruckt mit Eurem digitalen KnowHow”. Kein Wort z.B. zu möglichen Kooperationen als Intention oder Outcome.

Kosten des Events fürs StartUp: KEINE – es wird von der Bank sogar die Verpflegung übernommen – wow, guten Appetit liebe Gründer! Das heißt aber vor allem sehr konkret: Die Kosten für die Bank sind minimal und sie spart sich die üblichen Beraterkosten, obwohl es auch für Digitalisierungskompetenz zig Berater gibt. Auch kann man richtige Entrepreneure gegen Honorar engagieren, die Trends und “Tech-Denke” sehr anschaulich anhand ihrer persönlichen Erfahrung erklären. Aber warum einen Berater bezahlen, wenn man FinTechs findet, die Gleiches, lediglich für ein kostenloses Mittagessen machen… Liebe Gründer ihr kennt doch den Spruch “there’s no free lunch”, oder? Diese Redewendung gilt auch in diesem Kontext!

Ich möchte jedoch nichts Schlechtes unterstellen. Vielleicht wurde in der Eile des Digitalisierungsdrucks dieser Bank im Einladungstext auch einfach nur vergessen, dass die Bank über diesen Kanal jetzt auch ernsthaft neue Kooperationspartner sucht… wer weiß…?

Warnung vor Pitcheritis und FinTech-Bankerbespaßung...Warum diese Pitches

Wir würden sie gerne zu uns einladen…wir brauchen nur kurz ihre Daten

In einem anderen, aber sehr ähnlichen Fall wurden die Credit-Analysten einer Bank geschult, sich näher mit den Spezifika von Digitalunternehmen auseinanderzusetzen. Deswegen sollten “erfahrenere FinTech/StartUps” dazu eingeladen werden und durften sich und ihre Business Cases präsentieren. Es wurde erwartet, dass man vorab sämtliche Businessinterna (detaillierter Business Case, Bilanz, P&L, KPIs, detaillierte Ops-Kosten etc.) den Analysten für ihre Analyse zur Verfügung stellt! Natürlich ganz ganz sicher, unter einer Geheimhaltungsvereinbarung! Wenn man “weiter” kommt, winkt eine mögliche Kooperation mit der Bank. Dumm nur, dass die Bank genau dann bereits sämtliche Internas und Kosten des StartUps kennt, wenn es dann irgendwann im besten Fall um Preisverhandlungen bei der Kooperation geht. Auch hier läge eine extrem einseitige Verhandlungssituation vor, es sei denn das StartUp hat sich den Wünschen der Bank von Anfang an widersetzt und schlicht die Zahlen nicht zur Verfügung gestellt.

Warnung vor Pitcheritis und FinTech-Bankerbespaßung...Warum diese Pitches

Fazit oder hört jetzt genau zu…!

Leider sind diese Fälle oben nicht erfunden und nur die Spitze des Eisbergs an Dingen, die zumindest mir so regelmäßig “angeboten” werden. Diese tatsächlich so erlebten Extrembeispiele nehmen derzeit leider aber zu! FinTech-Gründer lasst Euch nicht ausnutzen und geht sehr sorgsam mit Eurer Zeit um, denn anders als die lernwillgen Banker aus den oben genannten Beispielen, habt ihr nicht das Ruhekissen eines Konzerns im Hintergrund, auf dem ihr Euch ausruhen könnt. Bleibt selbstbewusst, fragt nach, was der Outcome ist, wer die Zielgruppe ist und wenn es nicht passt: Sagt einfach “Nein” oder fragt nach einem üblichen Beratungs-Tagessatz wie ein Consultant!

Last but not least…Eines ist ganz wichtig und soll an dieser Stelle nicht vergessen werden: Es gibt sie natürlich auch, die seriösen Banker, die wirklich an Kooperationen mit FinTech/StartUps auf Augenhöhe interessiert sind, oder das schon längst für beide Seiten erfolgreich operativ leben: Es gibt eine Vielzahl von Bank-FinTech Kooperationen, die beiden Parteien Spaß machen und sowohl das StartUp, als auch die Bank voran bringen. Daher soll “Bankerbespaßung” bitte nicht als pauschales “Bankerbashing” mißverstanden werden.

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FinTech Podcast #109

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Plattformen & Ökosysteme

Diese Woche ein lang gewünschter Gast im Podcast: Tom Dapp. Mit dem schlauen Kollegen sprachen André und Rafael  über Plattformen und Ökosysteme. Nach der Definition haben wir versucht an Hand konkreter Beispiele mehr Futter an das abstrakte aber wichtige Thema zu bekommen.

Tom Dapp schrieb im Jahr 2014 über digitale Ökonomie und strukturellem Wandel : „Es liegt an uns, als wertvolle und kreative Ideenlieferanten hinter jeder (r)evolutionären Technologie bzw. Innovation, die Zügel fest in der Hand zu behalten, um einen adäquaten Kurs vorzugeben. Möge die Macht mit uns sein.” und 2015 dann über Fintech Reloaded – die Bank als digitales Ökosystem “Traditionelle Banken haben jetzt also die Chance sich den Herausforderungen des digitalen Strukturwandels so zu stellen, dass sie nicht nur aus der Defensive heraus reagieren, sondern als ernstzunehmende und innovative Marktteilnehmer wahrgenommen werden, die an der Neugestaltung von Finanzdiensten aktiv teilnehmen. Die Transformation in ein Banken-Ökosystem bietet an dieser Stelle eine effektive, alternative Strategie.”

Über diese Quotes, den digitalen Strukturwandel und der These der Bank als digitales Ökosysten sprachen die drei so lange, dass keine Zeit mehr für News war und es wohl irgendwann eine weitere Auflage des Gesprächs geben wird.

 

News:

Mangels Zeit diese Woche keine News, aber der Hinweis auf unsere neue „News-Sektion“ im Blog. Wir haben unsere relevantesten Tweets über die FinTech Nachrichten hier im Podcast von uns Bloggern geclustert.

 

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FinTech Podcast 113 – Banken zu satt für Innovation

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Stagnation bei der Innovationsfreudigkeit von Banken? Diese These vertritt Maik im Artikel “Banken zu satt für Innovationen”, der auch in den sozialen Kanälen kontrovers diskutiert wurde. Grund genug über dieses Thema im Podcast zu diskutieren. Zu Gast ist Dirk Elsner, Senior Manager Innovation und Digitalisierung bei der DZ Bank und Betreiber des Wirtschaftsblog Blick Log.

Findet Innovation bei Banken überhaupt statt und wenn ja wie oft und in welchen Bereichen? Wann das letzte Mal? Was ist Innovation überhaupt? Welche Rollen spielen Fintechs bei der Herausforderung der Digitalisierung für die Kreditwirtschaft ? Dies und mehr sind die Fragen, die Maik und Kilian zusammen mit Dirk diskutieren.

 

 

 

 

Die News der Woche:

Das #fintech Cookies-Team wagt den Neustart – mit der App Wavy https://t.co/EFAOUJKuLq https://t.co/DZU5UDpT77 und der Artikel von Kilian https://paymentandbanking.com/wavy-p2p-heilsbringer/

„Pulse of Fintech“: #Fintech-Investitionen steigen wieder https://t.co/sYMIozz3Ir

Bitcoin Cash ist da und klettert auf Platz 3 aller Kryptowährungen https://t.co/t8AoDq1HIO

Doofer Fehler bei der Fidor Bank: Kunden konnten fremde Konten einsehen https://t.co/viamPo0GNO

Dämpfer für Apple-Pay-Hoffnungen: Nächste Stationen Dänemark, Finnland und Schweden https://t.co/q3MOxLIgKj https://t.co/ggno3hq4sQ

Die Jungs von Paypal bieten die Möglichkeit Geld per Skype-App zu versenden https://t.co/Q2CKqlacPx

Sparkassen starten mit der Vor-Registrierung von Millionen Kunden für paydirekt https://t.co/CkeQ2EnyIV

Leak! #Paydirekt und der Otto-Millionen-Deal: So liefen die Verhandlungen 😉 https://t.co/qkQxNTA0Pz https://t.co/axP1ecB56B

#fintech N26 kooperiert mit auxmoney https://t.co/jBdhzCrmWv https://t.co/hVZuxhXe7B

Medienunternehmen bilden Log-in-Allianz im Netz https://t.co/neNYfLgpNc https://t.co/bhexPjS1Go

 

Kommentar in der F.A.Z. zum Dilemma der Banken bei Paydirekt. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/paydirekt-keine-chance-fuer-das-onlinebezahlverfahren-15132391.html

 

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FinTech Übersicht Österreich

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FinTech Übersicht Österreich als Grafik

Neben der deutschen Übersicht hat hier im Blog mittlerweile auch die FinTech Übersicht Österreich ein Zuhause gefunden und wird regelmäßig aktualisiert. 

Das kann ja nicht sein, dass die österreichische FinTech Szene nur aus acht 15 18 32  38 39  95 Unternehmen besteht, oder? Anregungen und Tipps wie immer gerne an uns. 

Hier die aktuelle Austrian FinTech Overview, mit den am Markt in Österreich agierenden FinTech Unternehmen.

Linkliste findet ihr wie immer unten anbei…

Update August 2017

FinTech Übersicht Österreich_ Stand: August 2017

Update Oktober 2016

fintech-u%cc%88bersicht-o%cc%88sterreich-11-10-16

 

FinTech Übersicht Österreich als Linksammlung

Hier noch die Links der einzelnen in der Übersicht aufgelisteten FinTech Unternehmen:

Payment

https://www.bluecode.com

http://www.dimoco.at

https://k-wallet.com

https://www.nexperts.com

https://sweep.at

https://www.wallegro.com

https://sumup.at

https://www.payolution.com

https://www.billpay.at

https://www.payworksmobile.com

DaoPay

https://handcheque.com/en/

https://k-wallet.com

https://dimoco.eu

Bitcoins

https://coinfinity.co

https://www.bitpanda.com

E-Commerce

https://komfortkasse.eu

Accounting

https://debitoor.com

https://www.chillbill.co

http://www.abacus.ac

Factoring

Donations

Order/Cash

https://www.orderbird.com

Credit

https://www.lendico.at

https://my.cashpresso.com

Banking

https://www.baningo.com

https://n26.com

https://about.holvi.com/de/c

https://www.compraga.de

https://www.ikondirekt.com

Others

https://valutico.com

https://www.anyline.io

https://pricma.at

PFM

https://predictr.eu

API Banking

https://www.figo.io

https://fintecsystems.com

Savings

https://seasonax.com

https://www.wikifolio.com/de/de/home

https://de.scalable.capital

https://www.weltsparen.at

https://www.savedo.at

https://www.boerse-social.com

https://www.novofina.com

https://getbux.com/de/

https://www.moomoc.com

Home

Ident

https://www.idnow.de

P2P

https://www.fonmoney.de

Insurance

https://www.versichern24.at

https://www.finanzbuddy.at

https://durchblicker.at

https://www.financefox.at

https://www.netinsurer.com

http://allver.at/

Crowdfunding

https://www.crowdcapital.at

https://www.finnest.com

https://reval.co.at

https://www.conda.at/

https://rendity.com

https://www.fundraizer.at

https://www.evercrowd.com

https://www.dasertragreich.at

https://1000×1000.at

https://www.greenrocket.com

https://www.homerocket.com

http://respekt.net

https://www.dagobertinvest.at

https://dasertragreich.at

https://www.regionalfunding.at

https://www.we4tourism.at

https://www.lionrocket.com

https://www.immofunding.com

https://www.firstcap.eu

https://www.prime-crowd.com

https://crowdcoopfunding.at

https://www.crowd4climate.org

https://crowdcircus.com/de

https://www.ecocrowd.de

Blockchain

https://www.cointed.com/en/

http://gridsingularity.com

https://minebox.io

 

Update März 2016

Bitte nennt weitere Beispiele die ihr aus Österreich kennt und im Step 2 auch gern deutsche FinTechs die ihren Dienst auch in Österreich anbieten.

Update: Nun auch deutsche FinTechs die auch in AT unterwegs sind.

FinTech Übersicht Österreich 01.03.16

 

 

 

 

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FinTech Podcast #128

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Die Digitalisierung der KfW

In dieser Ausgabe des Podcasts sprechen wir mit Kerstin Jourdan und Michael Strauß über die Herkulesaufgabe der Digitalisierung der KfW Bank.

Kerstin Jourdan und Michael Strauß geben insbesondere Einblicke in die Erfahrungen beim Kulturwandel innerhalb ihrer Organisation.

 

 

 

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit in dieser Folge keine News der Woche.

 

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Infografik Challenger Banken

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Überblick der Challenger Banken auf dem Markt

Unter Challenger Banken versteht man kleine, aber innovative Bankinstitute, die ein modernes, kundenorientiertes Angebot zur Verfügung stellen. Dadurch werden die etablierten Banken herausgefordert. Dazu gehört, dass sich die Challenger vor allem den neuen Erwartungen der Kunden anpassen. Sie bieten Services an, die traditionelle Anbieter (noch) nicht leisten. Damit schieben sie sich zwischen Kunde und Bank.

Wir haben hier mal einen kleinen Überblick der aktuelle Player auf dem Markt zusammengefasst.

Die ‚Challenger‘ Bankbranche ist eines der faszinierendsten Beispiele für die digitale Stärkung von Finanzdienstleistungen, dank ihres Innovationstempos und der starken Fokussierung auf technologiegetriebene Kundenorientierung. Das Challenger-Banking hat sich zu einem Mikrokosmos von Fintech-Trends und Innovationen entwickelt – mit dem reinen Wettbewerbsniveau und den unterschiedlichen Trends in den verschiedenen regionalen Märkten, was es zu einem idealen Ökosystem für Beobachtungen macht.

Eine Challenger Bank ist eine Firma, die versucht auf disruptive Weise die Funktion traditioneller Banken zu stören. Sie haben den Prozess des Bankwesens durch eine neue Reihe von Produkten und Angeboten in Frage gestellt, die hochgradig digital sind, neue Kundenservicekanäle, neue Prozesse und / oder einen hohen Grad an Personalisierung aufweisen, der die Vorteile neuer Technologien nutzt.

Es sind neue Märkte entstanden, in denen Herausfordererbanken Technologie einsetzen, um Kundensegmente zu erobern, die niemals auf dem Radar herkömmlicher Bankorganisationen lagen. Ein hoher Grad an Personalisierung basierend auf diesen Daten, die neu verfügbar sind, schafft relevantere und aussagekräftigere Angebote und Funktionen.

Der Marktplatz für Challenger Banken wird zunehmend voller und bringt Chancen und Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich…

Hier ein Überblick.

Änderungen und Empfehlungen wie immer highly welcome!

 

Infografik Challenger Banken

Linkliste Challenger Banks

 

 

 

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13 Geister zum Thema FinTech

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13 Thesen zum Status und Perspektiven der FinTech-Entwicklung in Deutschland

Das Jahr neigt sich dem Ende. Für die Branche war es sicherlich wieder ein ereignisreiches Jahr. Viele Neuerungen, sowohl personelle als auch innovative Veränderungen und Entwicklungen haben uns begleitet. Zeit für einen kurzen Status Quo und einem perspektivischen Ausblick der aktuellen FinTech Entwicklung in Deutschland. Hier also passend zur Weihnachtsgeschichte die 13 Geister des FinTechs mit passender Slideshow am Ende.

Die 13 Geister/Thesen zur Entwicklung im FinTech
Photo by maculato on VisualHunt.com / CC BY-NC-ND
  1. FinTech ist raus aus den Kinderschuhen und kein Startup mehr

  • Auch dieses Jahr zeigt, Fintech war und ist nicht nur ein Hype, sondern eine ernst zu nehmende Entwicklung und führt zur Digitalisierung und Transformation der gesamten Finanzbranche. In Deutschland haben sich bis 2016 über 340 aktive Finanztechnologie-Unternehmen etabliert. Innerhalb Europas liegt der deutsche FinTech-Markt nach Großbritannien auf dem zweiten Platz. Die Investitionen nehmen deutlich zu! 2017 sind die Investitionen in Europa noch einmal deutlich gestiegen. Insgesamt wurden in den letzten Jahren 134 FinTechs mit 1,2 Mrd. US-Dollar finanziert. Im Gesamtjahr 2016 waren es 1,2 Mrd. US-Dollar bei 193 Deals. Geholfen haben dabei auch einige große Deals in Deutschland. So könnte Kreditech 120 Mio. US-Dollar und der Robo Advisor Scalable Capital 33,4 Mio. US-Dollar einsammeln. Junge, schnell gewachsene Unternehmen setzen nun alles darauf, von der neu gewonnen Größe zu profitieren und den etablierten Banken weitere Marktanteile wegzunehmen. Kaum eine Bank, die heute über kein Digital Lab verfügt, um dem Innovationsgrad der Fintechs nachzueifern. Die Folge: Auch die Fintechs feilen an immer besseren Geschäftsmodellen, um den Anforderungen der Banken gerecht zu werden. Eins ist jedoch klar: FinTech ist ein globales Phänomen.
  1. Banker werden FinTech Unternehmer und anders herum

  • Ex-Banker mit langjähriger Erfahrung im Finanzbereich, inklusive ehemalige Vorstände, halten Einzug in die Büros vieler etablierter Fintech-Unternehmen. Mensch A geht nach B, vice versa, passiert immer mal wieder. Der Anreiz dabei Geschäftsmodelle zu verändern und das klassische Banking zu verändern. Interessant ist die Branche für Banker, die gerne die Zukunft aktiv mitgestalten wollen und das Start-up Risiko nicht scheuen. Das beidseitige Wissen aus den Branchen bietet gute Synergien und bringt die ideale Grundlage.
  1. Banken investieren in Financial Technologie Unternehmen und/oder gründen Labs

  • Unsere Mindmap verschafft den perfekten Überblick. Fast jede Bank hat mittlerweile irgendwelche „Think Tanks“:  Deutsche Bank → digitale Denkfabrik, Fiducia → Innovationswerkstatt, Sparkasse → Sparkasse Innovation Hub. Vorreiter dabei war sicher die Erste Bank mit ihrer Gründung von BeeOne (George)  (Artikel von 2015). Inzwischen sind die Zahlen bei George seit Start mit Erste Hub und BeeOne, Anfang 2014 so:
    • Live als George
      Webseite: Januar 2015
    • Anzahl Nutzer*: 900.000 (Q4/2016)
      Anzahl Nutzer : alle Erste Bank Kunden (Q4/2017) altes Netbanking abgeschaltet diesen Monat
      Anzahl Mitarbeiter: 50

Comdirect zum Beispiel arbeitet mit Startups über ihre Startup-Garage zusammen und treibt unternehmerisches Denken durch ihr Entrepreneur in Residence-Programmen voran. So ist die ING-DiBa einer der führenden Partner des Frankfurter TechQuartier, einem HUB für Startups, Corporates und Ähnliches. ING-DiBa und comdirect zeigen somit, dass die etablierte Betreiber – wenn auch langsam – „digitalisieren“ (zumindest im Front-End). Diese sogenannten „Initiativen“ gleichen jedoch in vielen Fällen eher einem Stochern im Nebel. Oft weiß niemand genau, welche Maßnahmen in welchem Umfang zum künftigen Geschäftserfolg beitragen und welche wirkungslos verpuffen werden.

Doch wie Jochen Siegert in seinen Todsünden schon erklärte: „Bei der aktuellen Schwemme von Innolabs, Acceleratoren, Corporate Inkubatoren im Finanzdienstleistungsbereich hilft der Blick in andere Branchen, die bereits früher von der Digitalisierung betroffen waren. Im eCommerce sind diese Innovations-Initiativen oftmals krachend gescheitert.“ Warum glauben gerade Banken und Sparkassen, dass sie es “besser” machen können als andere Industrien? Wichtig ist vor allem, dass die innovativen und zukunftsorientierten Ideen in die digitale DNA der Banken übergeht und nicht in den Tiefen jedweden Hubs als versauert brach liegen und niemals das Licht der Welt erblickt.

Die 13 Geister/Thesen zur Entwicklung im FinTech
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  1. Es ist kein Banken vs. FinTech mehr, fast jede Bank hat ihre Kooperationen

  • Auch Kooperationen sind in diesem Jahre enorm angestiegen: Besipiel Deutsche Bank → figo, Klarna → Cookies, ING Diba → Scalable. Unsere Mindmap „Cooperations between Banks and FinTechs“ veranschaulicht dies sehr schön Banken nehmen Fintechs immer ernster. Viele große Geldhäuser kooperieren mittlerweile mit Startups, um gemeinsam an neuen digitalen Banking-Lösungen zu tüfteln. Einige Fintechs sind zudem auf dem besten Weg, zu unabhängigen Banken zu werden. Innovationen werden von den jungen Finanz-Revoluzzern schnell umgesetzt. Und auf genau diese Impulse sind Banken angewiesen, um in Sachen Digitalisierung nicht den Anschluss zu verpassen und neue Kunden von sich zu überzeugen. Banken wiederum sind erfahrene und lizenzierte Institute mit bestehenden Infrastrukturen, die Fintechs für die Abwicklung ihrer Geschäfte benötigen. Die Bereitschaft, in Fintechs zu investieren, steigt dabei kontinuierlich. FinTechs werden die Banken nicht ersetzten aber sie dienen als Brandbeschleuniger, um die Innovationskraft der Banken bei der Technologisierung ihres Geschäfts zu wecken.
  1. Regulierung verändert den Markt und ist Enabler und aktiver Teil des Marktes

  • Die Payment Service Directive 2 kommt im Jahr 2018. Und die BaFin informiert fleißig und erklärt hier ganz gut, was mit der PSD2 auf den Markt zukommt und welche Grundlagen in der Zukunft gelten. Die PSD2 Richtlinie ist somit beschlossen und schreibt den Banken vor, dass sie Kontoinformationen an Dritte freigeben muss, sofern der Kunde dem natürlich zustimmt. Wichtig und vor allem essentiell, dass die BaFin als Regulator den absoluten Nutzen sieht, sich der Innovation nach außen zu öffnen.

Im Detail sind es folgende Grundlagen auf der die PSD2 fußt:

Mit PSDII wird es neue Dienste auf Basis der Banken geben. Einiges haben wir schon: Video-Ident, Kontowechselservice, Multibanking. Stichwort: Open Banking. Bisher wird gerade in der Öffentlichkeit vor allem über die Folgen für Banken gesprochen und deren Bereitstellung von modernen APIs.Was aber bedeutet die  PSD2 für die Anbieter, die sogenannten Dritten, die Bankdaten/Bankzugänge in ihren Diensten bereits nutzen oder nutzen wollen? Die Worte Lizenz, Registrierung und Aufsicht stehen im Raum. Ausführliche Aufklärung gab es an anderer Stelle schon.

  1. Banking kommt in einer neuen digitalen Welt an

  • Wie viele andere Branchen müssen gerade auch die Banken bei digitalen Technologien, mobilen Kommunikationsformen und sozialen Netzwerke am Puls der Zeit sein und sie zum integralen Bestandteil ihrer Geschäftsmodelle machen. Sie laufen sonst Gefahr, dass nicht nur Wettbewerber, sondern sogar branchenfremde Anbieter, die Kundenbedürfnisse der nachkommenden, mit digitalen Technologien aufgewachsenen Generation, besser und kostengünstiger als sie erfüllen und ihnen Schritt für Schritt einen wachsenden Teil ihres Kerngeschäfts abspenstig machen

Mit der zunehmenden Bedeutung der digitalen Interaktionskanäle wie Web, Mobile und Social Media findet ein Paradigmenwechsel statt: In der digitalen Welt sind räumliche und zeitliche Nähe nicht mehr unbedingt gegeben. Umso wichtiger wird es daher, die emotionale Nähe auch digital sicherzustellen. Die sogenannten Smartphone Banken‘, mit ihren attraktiven, sexy und gut zu bedienenden Banking-Apps bei denen der Nutzer im Vordergrund steht wie z.B. N26 als Banking für digitale User, die Initiative der Deutschen Bank oder George als Produkt für digitale Menschen, zeigen wie es funktioniert.

Da die Kunden künftig nicht mehr zwischen Online- und Offline-Angeboten unterscheiden werden, müssen die Banken reagieren. Die Integration sämtlicher Vertriebskanäle in einem konsequenten Omni-Channel-Ansatz zählt zu den entscheidenden strategischen Weichenstellungen.

Die 13 Geister/Thesen zur Entwicklung im FinTech
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  1. Nähe und Vertrauen wird neu definiert und versteht auf eine neue Art und Weise

  • Es sind nicht die schicken Apps und die günstigen Produkte, die FinTechs so attraktiv machen. Es ist ihre Nähe zum Kunden. Ob sie es schaffen, das Vertrauen der Kunden langfristig zu gewinnen, bleibt abzuwarten. Noch ist das Vertrauen in die Banken sehr groß, noch scheinen sie „too big to fail“. Viele Konsumenten wissen vielleicht gar nicht, was es bereits alles auf dem Fintech-Markt gibt. Das Wissenslevel über Innovationen schwankt von Verbraucher zu Verbraucher. Vor allem komplizierte Produkte müssen also von Seiten der Startups klar erklärt werden. In der Kundenkommunikation ist es daher wichtig, das Geschäftsmodell transparent zu halten und eine Balance zwischen Seriosität und Innovator-Image zu finden, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Denn das ist letztendlich die wichtigste Entscheidungsgrundlage für Finanzgeschäfte. Früher wurde Vertrauen durch Banken (Filialen) heute durch Nutzung von Diensten geschaffen. Je mehr Dienste ich nutze bzw. je länger desto höher ist das Vertrauen. Einer möglichen „Facebook Bank“ würden viele Menschen vertrauen, da sie regelmäßig diesen Dienst nutzen.
  1. Neue Player erreichen signifikante Größe und wachsen exponentiell

  • Die 1822direkt als 100% Tochter der Sparkasse und ursprünglich konzipiert als Internetbank, führt 462.000 Kunden → Gegründet 1996
    Die Norisbank, Direktbank der Deutschen Bank kann ca. 550.000 Kunden für sich verzeichnen. → 2012
    N26 hat es in nur 3 Jahren es geschafft 500.000 Kunden zu generieren.

Was heißt das jetzt? Im Vergleich zu anderen Industrien freunden sich viele Banken  erst reichlich spät mit den technischen Neuerungen an, die andere Branchen bereits von Grund auf verändert haben. Welche Konsequenzen ein Zögern hier jedoch haben kann, belegt das Schicksal einst unangefochtener Weltmarktführer, die schlicht den Anschluss verpasst haben: So sind sowohl der Fotopionier Kodak als auch die früher marktbeherrschende amerikanische Videothekenkette Blockbuster am Sprung in das digitale Zeitalter gescheitert. Ihr jahrzehntelang erfolgreiches Geschäftsmodell konnte im Wettbewerb mit Anbietern günstiger digitaler Fotografie beziehungsweise mit Online-Video-Streaming-Portalen nicht mithalten. Hightech-Ikonen wie Amazon oder Apple mit der Musikplattform iTunes haben die die Verlags- und Musikbranche nachhaltig revolutioniert und alteingesessene Platzhirsche verdrängt.

Auch Banken spüren längst den Wettbewerb neuer, teils völlig branchenfremder Unternehmen. Anbieter wie PayPal oder Google Wallet bedrohen mit ihren mobilen Bezahlsystemen die noch vermeintlich bestehende Vorherrschaft der Banken im Zahlungsverkehr.

Interessant sind da vielleicht die Exits aus dem Index von Standard & Poor → alte Hasen gehen, neue kommen

  1. Etablierte außerhalb der FinTech Branche entdecken Financial Technology für sich

  • Google, Apple, Amazon, Facebook: Alle bieten bereits Dienste die eigentlich Banken vorenthalten sind und bieten diese Dienstleistungen gerade oft auf den Schultern der Banken an. Auch Check24 „Das Vergleichsportal“ drängt seit diesem Jahr in den Markt. Diese Entwicklungen führen dazu, dass etablierte Banken angefangen haben die eigenen Lösungen auf den Prüfstand zu stellen und versuchen den inzwischen digitalisierten Kunden neu zu erreichen.

Doch reicht das? CHECK24 macht ernst und will massiv in den deutschen FinTech und InsurTech Markt eintreten. Und auch die neuen Player, die Plattformen werden früher oder später in den Markt preschen und dann ist klar, es müssen andere Geschütze aufgefahren werden. Denn die etablierten Player bringen viel mit, vieles was den Banken und auch vielen FinTechs noch fehlt:

  • Notwendige Skills
  • Agilität
  • Wenige oder keine Legacy Systeme
  • Online Kompetenz
  • Mut
Die 13 Geister/Thesen zur Entwicklung im FinTech
Photo by liborius on Visual hunt / CC BY-NC
  1. Asien erlaubt einen Blick in die Zukunft

  • Die ersten drei Ränge des Rankings belegen dieses Jahr ausschließlich chinesische Fintech-Startups. Damit setzen sie einen Trend fort, der sich bereits seit einigen Jahren abzeichnet und den außergewöhnlichen Anstieg der Branche in China zeigt. Diese explosionsartige Zunahme von Fintech-Gründungen in der Region verspricht weitere spannende Entwicklungen.

In der Öffentlichkeit wird Alibaba Group vornehmlich als E-Commerce-Unternehmen wahrgenommen, Tencent gilt mit WeChat und dem QQ Messenger als der chinesische Social Media Gigant schlechthin.

Doch Alibaba und Tencent haben gerade für Anleger noch mehr zu bieten. Beide sind im chinesischen Online-Zahlungsmarkt omnipräsent und der Konkurrenz weit voraus. Alibabas AliPay und Tencents TenPay vereinigen bereits 90 % der Marktanteile im chinesischen Online-Zahlungsmarkt auf sich

Schaut man sich die Nutzung von WeChat an, ist WeChat Facebook und WhatsApp als Plattform weit überlegen. Schon heute haben über 200 Millionen Nutzer WeChat mit ihrer Kreditkarte verbunden und können die Plattform im E-Commerce und bei über 300.000 Händlern im Retail, zum Bezahlen nutzen. Darüber hinaus kann es auch zum Online Banking genutzt werden. Banken wie die Bank of China oder ICBC bieten entsprechende Funktionen an, WeChat bietet die Kundenschnittstelle, die Bank agiert ausschließlich im Hintergrund.

Auch wenn Tencent mit seinem Programm keine gute Internationalisierungsstrategie hinbekommt und WeChat außerhalb von China keine Verbreitung hat, muss das nicht so bleiben, denn auch so ist WeChat eine mächtige Plattform und somit eine Gefahr für die Finanzbranche geworden.

  1. Plattformen zeigen ihre Zähne

  • Schaut man sich die Entwicklungen der Plattformen in den letzten Jahren an, sind es nicht die Fintech Startups vor denen man Angst haben muss. Es sind die Plattformen, die sich ganze Industriezweige zu eigenen machen, sobald es der eigenen Strategie zuträglich ist. Payment und Banking sind keine Produkte mehr, sondern werden in Ökosystemen aufgehen.
    • Wenn Amazon anfängt, noch aktiver im Bereich Payment zu werden und nun mit Finanzdienstleistungen seinen Prime-Account weiter aufwertet (bereits heute gibt Amazon eine Kreditkarte mit Extras fur Prime Kunden heraus) und somit Prime-Kunden z.B. Niedrigzins-Finanzierungen anbietet, betrifft dieses die komplette Finanzindustrie!
    • Apple Pay ist mittlerweile im E-Commerce auf Platz 5 der am häufigsten genutzten Online-Bezahlverfahren. Apple Pay ist für das eigene Unternehmen kein Selbstzweck, sondern ein wichtiges Feature um den Konsumenten im Ökosystem Apple zu halten.
    • Facebook Payments ist in den USA schon seit geraumer Zeit verfügbar und ein Europastart nur eine Frage der Zeit. Facebook entwickelt sich immer mehr zu einer Plattform mit unterschiedlichsten Dienste und Alltagsrelevanz z.B. im Payment. Geld versenden via Messenger, liegt auf der Hand.
    • Auch Google bietet mit Android Pay ein mobiles Bezahlverfahren an, welches sich technisch nicht von Apple Pay unterscheidet. Android Pay kann ebenfalls im E-Commerce genutzt werden und ist in acht Ländern, darunter den USA, UK, Polen und Japan verfügbar. Google hat darüber hinaus seit 2007 eine Banklizenz in Europa. Google lebt von dem Verkauf zielgerichteter Werbung. Je besser ein Nutzerprofil, desto zielgerichteter kann Google Werbung anzeigt werden.

Ob man die GAFAs als die große Gefahr sehen muss oder sie lediglich als ernstzunehmenden Wettbewerber sieht, ist jedem selbst überlassen. Klar ist, sie haben was Services angeht ein klares Monopol und langfristig wird es vermutlich genau darauf ankommen und weniger um das eigentliche Produkt gehen. Amazon bietet Dienstleistungen an und klopft sie jedes mal aufs Neue auf seinen Use Case ab, um sie stetig zu verbessern. Damit bedienen sie ihre Gatekeeper Stellung und können durch Gewinne aus ihrem Monopol immer wieder in ihr eigenes Umfeld investieren. Letztlich geht es immer um den Kunden und seine Bedürfnisse und die können Amazon, Google und Co. verdammt gut bedienen.

  1. Ist die D-Identität ein Feld welches die Banken noch besetzen können?

  • Haben wir das Thema Identität in der realen Welt seit Jahr und Tag weitestgehend durch Personalausweise, Notare, Post Ident, BahnCards oder auch durch für uns merkwürdige Lösungen wie Versorgerrechnungen etc. gelöst, so sieht dies in der virtuellen Welt noch gänzlich anders aus. Eine eindeutige ID im rechtlich sauberen Sinne, die digital genutzt werden kann, hat sich bisher in GER nicht etabliert.

Neue Fintechs (zum Teil von Banken gegründet) fangen an, das Thema Identitäten für sich zu entdecken..

Aktuell sichtbare Anbieter im deutschen Markt:

  • YES
    • Schweizer Unternehmen – der Start soll allerdings in Deutschland mir den Sparkassen erfolgen.
  • verimi
    • Deutsche Bank, Daimler, here, Allianz, Bundesdruckerei (und damit der Staat?!), Lufthansa, Telekom, Axel Spinger und CORE haben sich zusammenschlossen um den digitalen Generalschlüssel zu schaffen.
  • Medienallianz
    • United Internet, Pro Sieben, SAT.1 und RTL haben sich auch zusammengefunden. Sieht ebenfalls nach einer breiten Allianz aus, allerdings sehr industriespezifisch
  • SAP
    • Ganz aktuell hat SAP eine Übernahme bekannt gegeben und will seine hybis Produkte um den ID Provider Gigya erweitern.
  1. Gibt es Gewinner des FinTech Trends?

  • Wir alle. Und wir alle sollten die Chancen der Digitalisierung ergreifen und entsprechend investieren und mit offenem Mindset neuen Entwicklungen entgegentreten. Nur wer begreift, dass die digitale Transformation in vollem Gange ist, der kann auch von ihr profitieren.

Zusammenfassung im Bewegtbild:

 

Der Beitrag 13 Geister zum Thema FinTech erschien zuerst auf Paymentandbanking.

Studie: KNUT ZAHLT BAR

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Das Geschäftsmodell der Universalbank hat ausgedient. In einer digitalen Finanzwirtschaft der Zukunft dominieren Plattformen und Spezialisten.

Knut zahlt bar liefert Einblicke in die Entwicklung der deutschen Finanzwirtschaft und formuliert konkret die Herausforderungen, denen sich die Banken, spätestens jetzt, stellen müssen. Das Geschäftsmodell der Universalbank hat ausgedient. Wie die Digitalisierung zur Chance wird, erfahren Sie in dieser Studie.

HRSG. Arne Stoschek AUTOREN: Jonas Pieta und Clas Beese

Studie: Knut zahlt bar - Interview mit André M. Bajorat
Quelle: http://knutdigital.de

Namensgeber der Studie ist König Knut, einer der stärksten Könige des frühen Mittelalters. Knut hat für die Nachwelt eindrucksvoll demonstriert, wie nutzlos es ist, sich Naturgesetzen zu widersetzen. Und deswegen bemühen sich die Macher der Studie Mal um Mal und Branche nach Branche das Beispiel des alten Haudegens, um zu verdeutlichen, wie vergeblich alle Wirtschaftsstrategien sind, die darauf abzielen, den Tsunami der Digitalisierung aufzuhalten. André M. Bajorat hat den Initiatoren der Studie, neben vielen anderen Experten, Rede und Antwort gestanden:

Wie erfolgreich geht die Deutsche Bankenlandschaft mit der Digitalisierung um?

  • Im Vergleich zu anderen Ländern ist Deutschland maximal Mittelmaß. Einer der Gründe ist sicherlich die besondere Situation mit der Masse an Banken (>1000 VR Banken und rund 400 Sparkassen), die aber über wenige zentrale IT-Dienstleister verfügen. Die heterogenen Anforderungen dieser Banken werden dort gebündelt und auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner priorisiert. Im Ergebnis führt dies oft zu maximal mittelmäßigen Ergebnissen. Zentrale Institute wie Deutsche Bank oder Commerzbank haben es da vermeintlich leichter. Ihr Anteil am hier im Fokus stehenden Retailgeschäft ist allerdings recht gering. Das führt in Summe dazu, dass es kein echtes Vorbild gibt, an dem sich der Rest abarbeiten und messen kann. Sicher einer der Gründe, warum Newcomer wie N26 vor allem von Banken sehr genau beäugt werden. Lange Rede kurzer Sinn: mittelmäßig.

In digitalen Märkte sind Kunden durch Vergleichbarkeit und Transparenz eher illoyal, im Bankwesen scheint das bisher lediglich eine Randerscheinung zu sein. Woran liegt das?

  • Ist das so? Ich denke, dass das alte Hausbankprinzip schon lange ausgedient hat und wir weit weniger loyal in der Summe aller Bankprodukte sind als angenommen. Nur weil wir das Commodity-Produkt Girokonto nicht ständig wechseln, würde ich hier nicht von Loyalität sprechen. Kredite, Kreditkarten, Versicherungen oder auch Anlageprodukte werden sehr stark außerhalb der Bank digital entschieden.

Bisher ist die Fintech Revolution bei Privatkunden ausgeblieben, es gibt zwar einige erfolgreiche Angebote, doch war bisher kaum ein Startup dabei, das den Markt der Banken droht zu disruptiren. Was ist der Grund dafür?

  • Wie bereits erwähnt, sehe ich das in Summe betrachtet gar nicht so. Es gibt zwar bis auf wenige Ausnahmen nicht den frontalen Angreifer auf das Prinzip Vollbank, allerdings spezialisierte Anbieter in jedem kleinen Vertikal von Bankdiensten. In Summe ist das viel gefährlicher, nachhaltiger und wohl auch disruptiver als jeder Frontalangriff.
Studie: Knut zahlt bar - Interview mit André M. Bajorat
Photo by azrael74 on Visualhunt / CC BY

Jetzt kommt die PSD II Regelung, die Drittanbietern Zugriffe auf Kontodaten ermöglicht. Wer wird am meisten davon profitieren: Fintech Startups, Banken oder GAFA?

  • Ich denke vor allem Du und ich als Nutzer, da wir bessere Lösungen bekommen als wir heute haben. Für jeden Player in der Industrie bietet die PSD2 Chancen – Banken sind in der Lage, mehr über ihre Kunden zu erfahren, und können außerdem Wissen und Infrastruktur monetarisieren. Alle anderen genannten haben die Chance, mit Hilfe des Users und seiner Daten tolle Dienste zu schaffen, die bisher Banken allein hätten bauen können, es aber meist nicht getan haben.

Wer wird also neben uns Usern profitieren? Diejenigen, die den Nutzer im Blick haben und Daten als echten Wert sehen, verstehen und nutzen. In vielen Märkten, die auf digitalen Prozessen basieren, sehen wir starke Netzwerkeffekte und Tendenzen zur Bildung großer Cluster. Ist diese Modell nun auch im Privatkundengeschäft der Banken zu erwarten – für Girokonto-ähnliche Produkte zum Beispiel?

  • Nein, denke ich nicht. Das Konto wird Grundlage für ‘Business on Top’ und ist damit eher Mittel zum Zweck, ähnlich wie Internet oder WLAN. Dass einer dieses Angebot bündelt, macht aus meiner Sicht keinen echten Sinn.

Wie werden die Mobile Payment Angebote der GAFAs das Geschäft der Banken beeinflussen?

  • Payment ist Hygiene und Alltag, aber alleine keine Strategie. Ob ich zum Beispiel Apple Pay oder eine Mastercard der Bank nutze, macht für das Geschäft der Banken keinen entscheidenden Unterschied. Daher sehe ich im Mobile Payment allein keinen Einflussfaktor mit Relevanz, da im Hintergrund weiter die existierenden Rails der Bank genutzt werden. Ähnliches werden wir dank PSD2 jetzt auch im Banking erleben.
Studie: Knut zahlt bar - Interview mit André M. Bajorat
Photo on Visual Hunt

Paypal hat so viel Marktwert wie die größten acht deutschen Banken zusammen! Der Grund dafür sind Netzwerkeffekte – der Treibstoff der Digitalisierung. Wird das Modell der Netzwerkeffekte bei den klassischen Banken hinreichend verstanden?

  • Nein, wohl nicht. Ich denke, dass das Prinzip der Universalbank überdacht werden und es eher Banken für bestimmte Themen und Aufgaben geben muss. Solche Banken können eher in Netzwerken denken – schau zum Beispiel auf die GLS oder apoBank. Beide haben klare Zielgruppen und direkt sind Effekte zwischen den Kunden sichtbar.

Bisher greifen Fintech-Startups nur in den Nischen an. Sie starten eigentlich immer als 1-Produkt-Unternehmen. Beim Themen Experience, Einfachheit, Verfügbarkeit und Qualität entstehen brandneue Produkte nach dem aktuellen State of the Art. Und sie schlagen in diesen Disziplinen ihre Konkurrenz der etablierten Banken. Kontoeröffnung, Kreditabschluss, Wertpapier-Order um nur drei Beispiele zu nennen. Allerdings eben meistens nur mit einem Produkt. Auf Dauer werden Kunden aber nicht 20 Finanz-Apps auf dem Handy haben wollen. Spricht das für eine baldige Konsolidierung im Fintech Markt, also für eine Entwicklung zum Rebundling der bisher so fragmentierten Dienstleistungen?

  • Ja, gut beschrieben. Und ein Rebundling wird es geben und findet schon statt. Aber vor allem am Frontend und an der Kundenschnittstelle. Beispiele wie aktuell von der Deutschen Bank oder auch CHECK24 zeigen, wie es gehen kann.

Wer wird in einer Finanzwirtschaft nach 2020 die besten Karten haben: Banken, FinTechs oder GAFA?

  • Es wird weniger Banken geben, diese werden sich fokussieren und damit bessere Banken sein als heute. Banking wird Bestandteil des digitalen Alltags, so wie Payment – und damit auch Teil der Angebote der GAFAs. FinTech-Lösungen sind dabei der Katalysator des Wandels und ein Bestandteil der Lösungen auf beiden Seiten.

Die ganze Studie mit vielen Hintergrundinformationen und Interviews anderer Experten findet ihr auf knutdigital.de

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Die Meta-Bank…

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…oder wie geht Banking ohne Bank?

Was braucht ein Kunde eigentlich für eine Bank? Fangen wir beim Problem des Kunden an. Hat er überhaupt eines? Und was könnte dabei eine Meta Bank lösen?

Eine Einschätzung und Analyse von Arnulf Keese

Die Meta-Bank oder wie geht Banking ohne Bank?
Photo by laughing spinning dancing on Visualhunt.com / CC BY-NC-SA

Ja: das kleinteilige Chaos vieler Lastschriften+Überweisungen, die Zunahme von Karten- und digitaler Zahlungen, der Einzug digitaler Unterhaltunsgangebote und in Summe die daraus resultierende Datenflut eines zunehmend digitalen Lebens. Klar, in der nicht-digitalen Welt haben wir auch Geld ausgegeben, aber vor allem Bargeld und in unserem näheren Umgebung: wir kannten die Händler persönlich, hatten alle Einkäufe im Kopf und unser Portemonnaie war jederzeit erschreckend transparent was unsere Liquidität anging.

Heute kaufen wir kleinteiliger, globaler und digitaler ein: wir kaufen unabhängig von Ort und Zeit bei Händlern rund um den Globus ein, beziehen unsere Musik von iTunes oder Spotify, schauen Filme bei Netflix, spielen auf Steam und bezahlen mit PayPal, Lastschrift oder Kreditkarte. Haben wir früher ein ganzes CD-Album gekauft, kaufen wir die Titel heute einzeln. Haben wir früher Bargeld benutzt, wussten wir dass unser Budget erschöpft ist, wenn das Portemonnaie leer war. Heute gilt es den Überblick zu wahren über verschiedene elektronische Zahlungswege, Waren, Dienstleistungen und Abonnements. Da kommen in einem Jahr leicht Hunderte bis Tausende Transaktionen zusammen – keine einzige auffallend groß, aber in Summe ein großer Batzen. Wenn man sich fragt wo das Geld geblieben ist, scheint es einem wie Sand durch die Finger geronnen zu sein.

Wie kann der Kunde wieder Herr der Lage werden?

Über diese kleinteilige Datenflut der Ausgaben (und auch Einnahmen) wieder einen Überblick zu gewinnen, gewarnt zu werden wenn sich eine Fehlbuchung eingeschlichen hat, ermahnt zu werden Rücklagen zu bilden und vielleicht sogar intelligente Anlageentscheidungen zu treffen als Otto-Normalkunde stellt einen gewaltigen Kundennutzen dar.

Wer diese Kunden-Bedürfnisse erkennt und bedient, gewinnt die Gunst der Kunden und das Recht mit ihnen Geschäfte zu machen, wird das User-Interface besitzen und Einfluß darauf haben, welche Produkte der Kunde kauft.

Wer die Kundenbedürfnisse nicht oder nur teilweise oder schlecht bedienbar anbieten kann verschwindet irgendwo in der Masse gesichtsloser Commodity-Leistungsanbieter und kann vielleicht mal ein Konto, eine Karte oder einen Kredit verkaufen – aber auch nur wenn es das Billigste ist. Und da immer irgendjemand alle Preise unterbietet weil er einen Kunden werben will, wird der Preis für Commidity-Leistungen gegen Null gehen – mindestens gegen null Marge des Anbieters.

Kann nur eine klassische Bank das Problem lösen?

Nein: Uber hat es für Taxis vorgemacht, AirBnB für Hotels und PayPal fürs Bezahlen: einen perfekten umfassenden anzubieten Service mit einer intelligenten Platform von herausragende Usability – ohne die eigentliche Basisinfrastruktur zu besitzen.

Wenn man sich die Unzahl Banken, deren wenig differenzierte Produkte, die geringen Margen und die mangelnde Digitalkompetenz ansieht, schreit die Situation danach, dass eine Platform die Produkte aller Banken und Anbieter bündelt, eine zentrale Authorisierung managed, den Zugang zum Kunden kontrolliert und die Marge abgreift. Hinzu kommt die regulierte Disruption einer PSD2, die dazu auch noch alle Banken zwingt, ihre Kundendaten diskriminierungsfrei Dritten zugänglich zu machen – und ermöglicht, dass die regulatorische Verpflichtung den Kunden zu verifizieren auf Dritte übertragen werden kann.

Die Meta-Bank oder wie geht Banking ohne Bank?
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Was wird eine Meta-Bank lösen müssen?

Bei über 1000 Banken allein in Deutschland, mächtigen Vermarktungsplattformen wie Check24 und unzähligen FinTechs kann man davon ausgehen, dass man für jede Einzelleistung eines Vollbanksortiments einen Anbieter finden kann.

Dennoch gibt es ein paar Hürden zu nehmen:

  1. KYC: Derzeit ist die Hürde um Kundenidentifikation noch recht hoch, da jede Bank muss einen so genannten KYC (Know Your Customer) Prozess für den Kunden durchführen, in dem der Kontoeröffner gegen seinen Personalausweis identifiziert wird. Das ging früher nur in der Filiale oder bei der Post, klappt aber heute prima ver Video-Identifikation. Dennoch ist es noch zu mühsam für den Kunden und zu teuer für die Bank, als das man das für jedes Sparbuch, Girokonto, jede Kreditkarte und jeden Transaktionskredit wiederholen möchte.Das spricht für eine Bündelung von Bank Produkten in einer Bank.
  2. Authentifizierung: Selbst wenn man den Kunden einmal als Bank kennt, muss bei jeder Transaktion sichergestellt werden, das der Kunde er selbst ist – zum Schutz seines Vermögens und zur Vermeidung von Geldwäsche. Das spräche auch für die Bündelung von Bankprodukten in einer Bank – wenn da nicht die Regulation PSD2 wäre, die vorschreibt, dass jede Bank genau diesen Zugang zu Kontoinformationen und Transaktionen jedem anderen Player bereitgestellt werden muss.
  3. Legitimationsverwaltung: Wir leben in einer Welt wo man für alles und jeden ein Passwort benötigt – und weil man sich diese soch schlecht merken kann, nehmen über 90% aller Kunden zu einfache Passwörter und verwenden diese dann auch noch für alle ihren Logins, vom eMail Postfach bis zum Spieleserver. Womit jegliche Sicherheit dahin ist, denn wenn auf einer einzigen schlecht gemanagten Webseite das Passwort gehackt wurde, sind alle anderen Webseiten auch gehackt. Das passiert ständig und ist der Grund dafür, warum mir zB. vor einiger Zeit Evernote eine neues Passwort aufzwang – mit dem Grund dass die Kundendatenbank des Adobe Acrobat Reader gehackt worden worden.Die Sicherheit lässt sich aber verbessern, indem es zentrale Identifikationsmanagement Plattformen gibt, auf denen der Kunden sich einloggt und die dann wiederum das Login auf den unzähligen kleineren Webseiten den Kunden legitimieren. Im reinen Konsumentenbereich tut dies bereits Facebook in großem Stil, Apple beherrscht dies im IOS Universum – und Google hat dies äußerst beachtlich im Android und Chrome Universum gelöst – also für ca. 80% aller Online Nutzer. Und nicht nur um Katzenbilder anschauen zu können, sondern zB als primäre Absicherung der gängigen Kryptowährungs-Exchanges – wo es um Milliardenwerte geht. Der unendliche Vorteil dieser Plattformen gegenüber jeder einzelnen Bank liegt in der Ressourcenverfügbarkeit, der Skalierbarkeit und im Wissen um den Kontext des Kunden. Das zusammen erlaubt zu erkennen, ob der Kunde auch wirklich er selbst ist.Es gibt mit YES und Verimy auch lokale Anbieter in Deutschland, die gerade an den Start gehen – aber es bleibt abzuwarten ob und wie sie die kritische Masse an Kundenakzeptanz bewerkstelligt bekommen.
    So oder so, ob durch globale Player oder lokale Anbieter: es wird in der Zukunft Legitimationsplattformen geben, die allein aufgrund ihrer schieren Größe, Datenschatz und Effizienz jede einzelne Bank übertreffen werden, was die Abwehr von Identifikationsangriffen angeht bei gleichzeitiger maximale User Experience für den Kunden – und dasher werden die
  4. Trust: und auch wenn die ersten drei Hürden genommen sind, muss der Kunde dem neuen Anbieter der Meta-Bank vertrauen. Da sind viele Banken der Meinung, das diese Hürde für neue Anbeiter sehr schwer bis unmöglich zu nehmen sein wird, weil “man seiner Bank eben vertraut” – und diese eben die “Daten im sicheren Deutschland” speichert.Das klingt ja plausibel und spendet Hoffnung, im digitalen Sturm nicht unterzugehen, aber ist das in unserer digitalen globalen Welt noch wirklich so?
    Nein, das ist die komfortable Schutzhoffnung all derer die im Wald pfeifen und hoffen, dass die Digitalisierung sie nicht überflüssig machen wird.Denn der Kunde folgt seit dem ersten Tag des Internet seinem schlichten egoistischen Interesse, die beste Leistung zum günstigsten Preis bei maximalem Komfort und Useability zu bekommen. In der Sekunde, in der jemand ein altes Problem neu löst bei besserer Useability, vergisst der Kunde alle Loyalität zum altgedienten Anbieter und wechselt.
    Wir sehen das jeden Tag, seit Jahren, und der Wandel findet immer schneller statt: iTunes löste die CD ab. Spotify löst iTunes ab. Netflix löst die Videothekenab. Youtube das lineare Fernsehen. Google die Zeitungen. Mytaxi die Taxizentrale. AirBnB das Hotel. Booking.com das Reisebüro. Skype das Telefonieren. Whatsapp die SMS. Und so weiter und so fort.“Aber beim Banking ist das alles anders – da gehts um mein Geld” – echt jetzt? Wieviel persönlicher kann es denn werden als meine Photos, meine Telefonate, meines Freundeskreis. Klar, beim Geld muss die Sicherheit höher sein als bei einer SMS – aber wieso sollte es per se unmöglich sein für Google und Facebook dies anzubeiten? Beide haben großflächige Authorisierungsnetzwerke etabliert, Google dringt mit dem Authenticator bereits ins Banking vor und befeuert flächendeckend die Bitcoin-Plattformen mit Zweifaktorauthentifizierung. Und da geht es um viel Geld.Am Ende des Tages ist Sicherheit eine Funktion von Aufwand, Intelligenz und Anspruch. Google hat mehr als ausreichende finanzielle Mittel, besteht quasi intelligenten Developern und demonstriert bereits heute seinen Anspruch die Authorisierung besetzen zu wollen.
Die Meta-Bank oder wie geht Banking ohne Bank?
Photo by Chris Devers on Visualhunt.com / CC BY-NC-ND

Wer wird das Rennen gewinnen?

Alle Puzzlestücke liegen auf dem Tisch – wer wird das Rennen machen, daraus eine “Mata-Bank” zu bauen, eine Plattform, die alle Produkte anbietet ohne selber Bank sein zu müssen, die die Identität des Kunden verwaltet die darüber eine User Experience legt, die keine einzige Bank sich leisten könnte und auf die kein Kunde verzichten will.
Werden es die vier “Horsemen” sein, Google, Amazon, Facebook, Apple, können es die Banken schaffen sich selbst zu verplattformen UND unter einer genialen Oberfläche einen größeren Mehrwert zu schaffen – oder wird gar ein neuer Spieler das Rennen gewinnen?
Wer hat den Anspruch dazu?
Wer hat die Mittel dafür?
Und wer hat die Marktmacht das Spiel zu bestimmen?

Meiner Meinung nach werden klar folgende Szenarien zum Tragen kommen, in der Reihenfolge ihrer Erfolgsaussichten:

  1. GAFA wins again
    Der wahrscheinlichste Fall, wenn sie es denn konsequent genug wollen. Sie haben die notwendigen Ressourcen, den Anspruch global alle relevanten Plattformen zu besitzen und die DNA, alte Problem mit perfekten neuen Benutzererfahrungen zu lösen. Der Erfolg wird nur davon abhängen, wann und wie fokussiert sie sich des Themas annehmen.
  2. Ein neuer Player wird’s
    Möglich und die Hoffnung hinter allen FinTechs. Die Chance besteht in der Kundenproblem-orientierten Denkweise, dem fokussierten Vorgehen und der schnellen, Performance-getriebenen Kultur. Damit könnten sie schneller, kreativer und fokussierter als Banken oder sogar die GAFAs sein (die schiere Organisationsgröße und bestehende Enkommensquellen sind Hindernisse) – müssen sich aber gewaltig anstrengen, das dafür notwendige Kapital zu aufzubringen.
  3. Banken überspringen ihre Schatten
    Sehr unwahrscheinlich, da die notwendigen Paradigmenwechsel in hunderttausenden von Köpfen stattfinden müssen. Dafür müssen sie aber erst akzeptieren, dass es ihnen an den Kragen geht, dann die Handlungsenergie aufbringen gegen den eigenen Untergang anzukämpfen, dazu ihre Denkmuster umdrehen von “Geldverdienen” zu “Kundenproblem lösen” – und schließlich mit einem immensen “Sense of urgency”auch noch schnell genug das Ruder herumreißen.
Die Meta-Bank oder wie geht Banking ohne Bank?
Photo by Chris Devers on Visualhunt / CC BY-NC-ND

Frage an das Ratpack: Was meint Ihr, wer wird das Rennen gewinnen?

André:

In der Tat eine Frage die uns ja schon länger beschäftigt. War es vor 3-4 Jahren das sogenannte “Unbundling des Bankings”, so sprechen wir ja bereits länger vom Rebundling. Und in der Tat gibt es da noch nicht den Gewinner. Es gibt Ansätze an verschiedenen Stellen (Deutsche Bank, CHECK24, VERIVOX, The George etc.) aber alle haben noch nicht die klare Linie oder das Produkt. Aus meiner Sicht sind das auch nur die ersten Schritte und wie beschrieben, das Rebundling getrieben durch Aggregation von Daten.

Spannender wird es wohl, wenn man nun auch noch den Plattformgedanken im Sinne des Schaffen von Ecosystemen dazu nimmt. Und hier waren es in der Tat bisher eher Player außerhalb der Finanzindustrie die uns vormachen wie es gehen kann, solche Systeme zu schaffen.

Erste Lichtblicke durch Banken sehe ich aber auch hier: N26, ING-DiBa und wieder die Deutsche Bank haben ihre Systeme und den Kundenzugang fur erste Produkte und Angebote von Dritten geöffnet. Diese Versuche konsequent weitergedacht und gelebt, kann daraus was werden.

Was wird entscheidend sein für den Gewinner dieses Games – wenn es diesen Einen überhaupt gibt:

  • Beste Integration in unseren Lebensalltag
  • perfektes User-Erlebnis

Neben den drei Szenarien sehe ich noch eine Variante von 2. Es wird vertikal spezialisierte Institute geben, die ihren Kunden in der Customer Journey sehr gute und spezielle Dienste anbieten werden. Institute wie eine Apotheker- und Ärztebank, die eine sehr klare und definierte Zielgruppe haben, oder Banken wie eine GLS Bank, die sehr spezifische Produkte anbieten, werden diese Spezialisierung auch in der digitalen Welt ausbauen können.

Jochen:

Warum sollten die börsengelisteten GAFAs mit Bewertungsmultiples von hochmargigen Wachstumsunternehmen sich in ein hoch reguliertes und margenschwaches Geschäft begeben? Fällt denen nichts besseres ein als das zu machen und das Signal an die Wallstreet zu geben, daß sie keine besseren Businessideen mehr haben? Wer daran glaubt, daß GAFAs Banken komplett ersetzen, der läßt sich auch beim Silicon-Valley Trip unreflektiert vom dortigen Marketing-Überhype blenden.
Natürlich werden GAFAs einzelne Rosinen herauspicken. Ich denke an den Zahlungsverkehr, Lending, Spezial-Versicherungen etc. An die Bankdaten der Kunden kommen die GAFAs, PSD2 läßt grüßen, ganz ohne Bankprodukte heran. Warum also richtiges Bankgeschäft machen??

Springen Banken über Ihren Schatten? Online- oder Direktbanken sicherlich und davon bin ich überzeugt! Bei vielen anderen Kreditinstituten glaube ich immer noch nicht wirklich daran. Grund sind die ewigen Bewahrer, die Lehmschicht und die Tatsache, daß Digitalisierung immer noch mehr über PR und Marketing gespielt wird statt über umfänglich digitale Frontends, Prozesse, Produkte und Plattformen. Bis sich das “gelöst” hat, sind Direktbanken oder neue Challengerbanken (worunter ich auch neue Player subsummieren würde) längst vorbei gezogen.

Das alles gilt aber nur fürs Retailbanking. Im klassischen Corporatebanking geht, mit wenigen Ausnahmen, bis auf weiteres kein Weg an den etablierten Banken vorbei.

Die Meta-Bank oder wie geht Banking ohne Bank?
Photo on VisualHunt.com

Rafael:

Das ist die Gretchen-Frage schlechthin. Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die Banken leider mindestens eine Dekade verschlafen haben und komplett versäumt haben sich dem Wandel auch nur anzunähern.
Nehmen wir die Analogie des Musik / Video Konsums. Während man bis in die 2000er oder z.T. noch 2010er an Frontal-Beduselung dachte, hat sich das Konsumverhalten für weite Teile der Bevölkerung geändert.

Beispiel Musik – früher fand das zu Hause, auf Events oder Clubs oder in mäßiger Qualität im Radio oder unterwegs (Walkman, Discman, MD Player) statt. Dann kam der böse iPod / Zune und die MP3-Player und schwups war Musik-Konsum fast vollständig weg von linear zu non-linear und das Konzept des “Mixtapes” wurde die Normalität. Gekoppelt mit der Erfindung von Prof Dr. Dr. Brandenburg (der Mp3-Papa) und der brutalen Verbilligung von Flash-Speicher-Chips war es nun jedem möglich seine Platten / CD-Sammlung immer dabei zu haben und damit nicht linear eine LP zu hören, sondern alles und auch noch kreuz und quer oder nach Laune.
Ein ähnliches Phänomen fand ebenfalls beim Videokonsum statt. Zwar brauchte es länger und die Technik musste etwas weiter fortschreiten, aber auch hier haben wir uns von linear (TV Programm, Video, DVD) zum “Mixtape on demand” weiter entwickelt, wo man dank Netflix, AppleTV, Amazon Video, Maxdome etc. nun seine komplette Video-Sammlung immer dabei hat. Dies brauchte als technischen Fortschritt mehr Speicher, Smartphones mit größeren Bildschirmen, Tablets und vor allem robustere und schnellere Mobilfunknetze.
Wo ist die Analogie zur Bank?
Trotz dieser Umwälzungen im Konsumverhalten von linear zu on-demand (non-linear) hat sich im Bankensektor nix geändert. Bankgeschäfte passieren immer noch linear aber auf mehr als nur einem Kanal – selbst in der Banken Branche hat man verstanden, dass die Tage der Filiale nur noch eine Generationen-Frage ist.

Ist aber eine Banking App oder das Online Banking das Pendant zu Netflix / iTunes? Mitnichten. Banken agieren immer noch so, als ob Bankgeschäfte zu Filialöffnungszeiten passieren. Es gibt immer noch die “normalen” cut-off Zeiten, es gibt immer noch Bankarbeitstage und Beratung findet eben nicht non-linear statt.
Wenn die Analogien aus dem Content-Bereich uns eines zeigen, dann das die Disruption von jemanden außerhalb der Branche kommt. Ich glaube, dass die GAFA’s einen immensen Vorteil haben, weil jeder dieser Firmen entweder eine Transition zu non-linear ausgelöst und/oder mitgemacht hat und dementsprechend das Konzept und den heutigen Konsumenten-Bedarf deutlich besser einschätzen kann als die traditionellen Spieler.

Ob das notwendigerweise heißt, dass die GAFA Unternehmen sich dem Finanzsektor annehmen, steht für mich auf einem anderen Blatt. Vermutlich werden sie sich wie ein FinTech ein paar passende Stückchen aus dem Vollbank-Kuchen heraus picken und diese anbieten. Bei einer GAFA Vollbank wäre ich skeptisch.
Aber es gibt sicherlich Platz für eine Netflix Bank die 24/7/365 on demand Bankgeschäfte in der vollen Bandbreite anbieten wird. Ob wir dazu noch weitere technologische Fortschritte brauchen (Robo-Advisor, mehr Intelligenz im Sinne von Kontext oder andere Kanäle) bleibt abzuwarten. Gefühlt nähern wir uns diesem Wendepunkt mit ganz großen Schritten.

Zum Autor:

Die Meta-Bank oder wie geht Banking ohne Bank?

 

 

 

 

 

 

Arnulf Keese leitet seit über 20 Jahren schnell wachsende Unternehmen der Digitalbranche im eCommerce, Payments und FinTech auf Basis eines breiten Verständnisses von Kundenbedürfnissen, Technologien und Geschäftsmodellen.

Aktuell ist er General Partner bei e.ventures im Berlin, davor verantwortete er als Geschäftsführer die DACH Region von PayPal. Zuvor war er bei Bertelsmann, AOL, QXL Ricardo und Star Finanz sowie Mitgründer des Bezahlverfahrens giropay.

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Ist Revolut eine Challenger Bank?

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Revolut – wirklicher Konkurrent oder nur Kartenherausgeber?

Mit viel “Boo Hey” ist Revolut nun auch aktiv in den deutschen Markt eingetreten – gerne sieht sich Revolut als Challenger Bank – in einem Topf mit N26, Monzo , Starling und Konsorten – gegen das Establishment (“Drain the swamp”) aber auch gehen die anderen Challenger Banken (“nur keine Freunde machen” :-)) – nur was ist Revolut eigentlich?

iIst Revolut eine Challenger Bank?
Photo by peretzpup on Visual Hunt / CC BY-SA

Der Einstieg war eine Fremdwährungskreditkarte – USP war “Keine FX Gebühr” – klingt stark nach “Nische” oder “Edgecase” zumind. in der Euro verwöhnten EU. Wie wird man auf der Basis zur “Bank”?

Das Angebot wurde erweitert – um Drittprodukte (Insurance, Credit) – Crypto wurde als “Währung” eingeführt – die Offers sollen kommen – an der Kartenvielfalt (Debit et al) wird gearbeitet. Auch unter der Haube wird viel gebastelt (Lizenzen – IT – Internationalisierung)

Weiterhin “rühmt” man sich, kein Marketing zu machen – und trotzdem über 1 Mio. Kunden zu haben – und damit mehr als N26 oder Monzo – aber sind die Kunden vergleichbar?
Ist es wirklich “kein Marketing”, wenn man die Karten helikoptermässig for free unter das Volk bringt (ohne Gebühr)? (Diese werden ja auf vielen Events oder über die Social Media Channels der Country Manager “verteilt”)
Wäre die Aussage nicht besser, kein “klassisches Marketing”?

Versuchen wir mal in die Glaskugel zu schauen – und nehmen das Income Statement 2016 als Basis:

iIst Revolut eine Challenger Bank?

Schwer zu sagen, was sich worin versteckt – (z.B. Kosten für die Beantragung der Banklizenz etc.) – gehen wir mal von ca. 400.000 in 2016 gewonnen Kunden aus (siehe unten – Vergleich passt nicht 100%, im Jahr davor hatten sie 300.000 ), sind die CAC (in dem Fall COGS/Anzahl Kunden) bei ca. 20 € – das ist sicherlich besser als bei “normalen Banken” (im Online Retail Bereich stehen Zahlen von 100 € im Raum) – aber nicht “gar kein Marketing”. Ordnet man nur 50% der COGS Kosten wirklich dem CAC zu, wären es 10 €. Damit ist man im PrePaid Karten Umfeld “marktfähig” – aber nicht günstig.

Hier spricht man eher von 8 – 10 € – nur ist das da oft eine Bottom Up Kalkulation (Cost plus) und keine Top Down (wie von mir oben). Anyway – in Summe gute Customer Acquisition – aber auch kein Rockstar.

iIst Revolut eine Challenger Bank?
Kurve 2015/16

Womit verdient man Geld?

a) Direkt ==> über das Premium Feature
b) Indirekt ==> über Provisionen von Partnern

In wie weit Crypto und FX Services trotz der wirklich vorbildlichen Transparenz nicht auch Marge generieren, lassen wir erstmal offen. Generell sind solche Services oft versteckte Revenuetreiber.

Was ist die Value Proposition?

  • Bank: Hier ist das Featureset noch zu dünn – v.a. für den Markt DACH
  • Fremdwährungskarte: Auf jeden Fall – aber das ist Nische – wie groß die Nische ist – schwer greifbar
  • Kundenschnittstelle für Finanzprodukte = Platform – das ist wohl die Strategie (und das Rennen das man gewinnen will) – der Startschuss ist gerade erst Gefallen – und in Reihe 2 lauern auch noch ein paar……
  • UI/UX: ist das eine Value Prop – hier gibt es durchaus unterschiedliche Sichtweisen – ich selber sehe sie klar, transparent und aufgeräumt – wenn UI/UX eine Value Proposition ist – dann ist die Frage: “Was ist das Produkt?” – oder nutzt man diese um einfach mal Reichweite zu bekommen und dann “Irgendwas” zu verkaufen?

Wie steht man im Vergleich zu den anderen Challenger Banken da?

Ich sehe einen wesentlichen Unterschied sowohl Produkt- als auch GoTo-Market seitig.

a) Produkt: Das Konto ist nicht im Mittelpunkt, sondern die Karte
b) GoTo Market: Man nutzt ein Umsonst Produkt um Reichweite zu generieren – neben den CAC auch unter dem Invest von laufenden Kosten (teurer Top Up, da ja nicht vom eigenen Konto) – Payment ist damit ein großer Kostentreiber – Irgendwie aber vergleichbar mit dem “ATM Feature” von n26 (alles umsonst) – Ergebnis ist bekannt

Platt formuliert – Bessere Reichweite vs. Unit Economics – das sind die Dimensionen.

ist Revolut eine Challenger Bank?
Photo by La Tête Krançien on Visual Hunt / CC BY-NC-ND

Was sagen die Kollegen – und Experten:

Maik

  • Ich habe wirklich versucht zu verstehen, was Revolut so einzigartig macht. Mein Ergebnis ist ernüchternd. Revolut ist ein Produkt für Payment-Nerds was es für den Joe Sixpack User unbrauchbar macht. Revolut wirbt auf der eigenen Webseite damit “Besser als Dein Bankkonto zu sein” und streicht Bankkonto plakativ durch. Womit im Grunde bestätigt wird was was Revolut nämlich nicht ist: ein Ersatz für ein Bankkonto. Revolut ist eine Fremdwährungskreditkarte um die eine App gebaut wurde. Der Nutzen von Revolut ist in einem Satz erklärt: Ohne Währungsumrechnungen oder Gebühren überall in der Landeswährung bezahlen.

Damit richtet sich Revolut an Menschen, die viel im Ausland unterwegs sind. Vor allem außerhalb der EU. Dazu bietet Revolut die Fremdwährungskreditkarte die ohne lästige Umrechnungsgebühren auskommt. Eine eigene IBAN gibt es zwar, muss aber erst aktiviert werden. Alles was beim Banking irgendwie Basic ist, bietet Revolut nur in minimalster Ausbaustufe. Die klassische Überweisung gibt es zwar, kommt aber mit mehr Schritten daher als man es von seiner klassischen Bank gewohnt ist. Überhaupt könnte die Bedienerführung der jeweiligen Funktionen innerhalb der App, liebloser nicht sein.

So gibt es zwar eine P2P-Payment Funktion um Geld an Andere zu verschicken, aber dazu braucht der- oder diejenige Gegenüber auch ein Konto bei Revolut. Lastschriften sind gar nicht möglich, die Transaktionen kommen ohne Kategorisierung und andere Konten können nicht eingebunden werden. Es gibt keine Giro- oder wenigstens Maestro-Card und man ist auf Gedeih und Verderb auf die Kreditkarte angewiesen. Die Sprache der App lässt sich nicht auf Deutsch umstellen, was für uns Nerds kein Problem, aber mit Sicherheit für den Normalsterblichen User ein Problem darstellen dürfte. Die Premium-Features wie der Kauf von Bitcoin aus der App sind nett, aber auch nix für den Standard Nutzer. Zudem Revolut keine Wallet ist. Kryptowährungen lassen sich zwar kaufen, aber nicht nutzen. Angucken und verkaufen geht, nur lässt sich der gekaufte Bitcoin nirgendwo einsetzen, was einigermaßen sinnfrei erscheint.

Mein persönliches Fazit: Revolut ist eine Lösung, die zumindest in Deutschland nur eine sehr kleine Anzahl von Menschen braucht. Wenn überhaupt. Und selbst in anderen Ländern bin ich mir nicht sicher, wer das Ding einsetzen soll. Aber vielleicht lebe ich auch einfach nur unter einem Stein.

ist Revolut eine Challenger Bank?
Photo by Photocapy on VisualHunt / CC BY-SA

Jochen

  • Ich sehe durchaus den Markt: Insbesondere im FX-Bereich und um das Auslandseinsatzentgelt zu sparen, was z.T. moderner Wegelagerei der kartenausgebenden Banken darstellt. Zwischen 1 und 3% zusätzliches Entgelt “nur” für eine Fremdwährungstransaktion?? Es wurde Zeit, daß hier jemand mal lautstark: “Stopp das geht so nicht weiter” – ruft!
    ABER: Wen betrifft es denn und wie groß ist der Markt? Das ist doch ein absolutes Nischenthema! Otto-Normalnutzer macht gar nicht so viel Transaktionen im Ausland, als das sich dieser Mehrwert von Revolut  überhaupt merklich auswirkt. Wir dürfen nicht vergessen, daß der Durchschnitts-Jahresumsatz deutscher Kreditkarten “nur” bei +-2.000 EUR liegt. Selbst wenn alle diese Transaktionen im nicht-europäischen Ausland stattfinden müßte der durschnittliche Kunde pro Jahr nur 40 EUR für ein 2% Auslandseinsatzentgelt bezahlen. Die Realität ist eher, daß 70-90% der Zahlungen im SEPA-Raum stattfinden und somit die Value Proposition von Revolut für den durchschnittlichen Kunden minimal ist.
    Bei Geschäftskunden mit deutlich mehr Transaktionsvolumina und deutlich mehr internationalen Reisen sieht es komplett anders aus. Aber diese werden i.d.R. mit Corporate Cards des Arbeitgebers ausgestattet, damit die Reisekostenprozesse möglichst integriert sind. Hier wird es schwer für Revolut Amex, Airplus und Co. kurzfristig das Wasser zu reichen.
    Daher muss Revolut sich breiter aufstellen und à la N26 breitere Produktangebote liefern, denn von einer Challenger-”Bank” sind sie noch sehr weit entfernt. Allenfalls sind sie bislang ein Challenger-Kartenherausgeber.

Nicole

  • “Revolut is an app-based banking alternative designed for a global lifestyle.” – Mist, laut Leitspruch der Firma Falle ich dann mit meinen nicht-globalen Lifestyle dann schon mal aus deren Raster, oder kann man die das Konto in der Provinz trotzdem nutzen?

Die Banking-App Revolut möchte das Online-Banking revolutionieren. Wo diese Revolution stattfindet sehe ich allerdings noch nicht.

 „Wir wollen nicht eine nächste langweilige Banking-App sein, sondern eine App entwickeln, mit der sich jeder Aspekt des Lebens managen lässt“- ah ha…na gut, jeden Aspekt meines Lebens könnt ihr sicherlich nicht managen aber schauen wir mal auf das, was finanziell bei mir passieren soll. Ich, der Prototyp des 0/8/15 Users per se gehöre nicht gerade zu deren digital affiner Zielgruppe.

Jetzt müsste man diese mal genauer definieren, denn ich glaube nicht, dass jeder diese App sofort und ohne Probleme durchblickt.

Kostenlose Karte, immer gut, aber was soll die mir bringen? Virtuell im Internet shoppen- ich habe eine Kreditkarte und ich habe PayPal. Revolut fokussiert sich vor allem auf internationale Transaktionen in 120 unterschiedlichen Währungen. Diese werden gebührenfrei zu amtlichen Wechselkursen verbucht. Im Ausland damit zahlen, ok, aber für die paar Mal im Jahr tut es ebenso meine Mastercard. Warum fokussieren sich so viele FinTechs immer so sehr auf die Nutzung der Kreditkarte? Ach ja, weil sie ja fast auschließlich an den Anteilen an der Kreditkartentran­saktionsgebühren verdienen.

Gehen ihnen dadurch nicht zwangsläufig gewisse Zielgruppen flöten? Das Revolut Konto ist mehr eine online Prepaid-Kreditkarte denn ein klassisches Konto ausgestattet mit einigen Extras. Vielmehr also ein Zahlungskonto bzw. Guthabenkonto, als ein Girokonto, denn Zinsen gibt es aktuell noch nicht, Ein Konto, ob nun direkt in einer Bankfiliale oder aber via App eröffnet, kann immer nur so gut sein, wie die Konditionen und somit Kosten und Gebühren, die mit eben diesem einhergehen. Konten sollen uns den Alltag erleichtern, es uns ermöglichen Zahlungen vorzunehmen oder aber zu erhalten und nicht zur unkalkulierbaren Kostenfalle werden.

Also den Anreiz im Wettbewerb gegen meine Direktbank anzugehen, seh ich nicht, weil das Produkt für mich absolut null Mehrwert bringt.

Aber ist das nicht das Ziel – direkte Kundenbindung und das in für unterschiedliche Zielgruppen? Als Backup für den smarten Bankkunden kann Revolut aber bestimmt eine gute Alternative sein.

 

 

 

 

 

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FinTech Podcast #135 – 2FA in Zeiten von RTS & China

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2FA in Zeiten von RTS & China

In dieser Folge wollen Kilian und Jochen sich dem Thema 2FA (steht für Two-Factor Authentication) widmen. 2FA bedeutet starke Authentifikation über einen zweiten Faktor. Dies kommt ihm Rahmen der EBA-RTS auf alle, oder fast alle Zahlmethoden zu.

Wie kann man starke Authentifikation benutzerfreundlich umsetzen? Unser Gast Jürgen Weiß ist CEO des FinTechs Sealone, welche starke Authentifikationslöungen anbietet. Jürgen war schon in Podcast 65  unser Gast. Durch die EBA RTS Umsetzung ist das Thema wieder brandaktuell. Durch seine berufliche Tätigkeit hält er sich oft in China auf, weshalb wir ihn natürlich auch über Payment in China befragten.  Wir sprachen dabei über die Nutzung der starken Authentifikation in China sowie über die Rolle von WechatPay und Alipay in China und deren Implikationen auf den Zahlungsverkehr der Banken. Auch für uns immer wieder erhellen wie deutlich weiter China uns in diesem Kontext heute schon ist.

 

 

Hier geht es für Interessierte zu weiterführenden Details von Savedroid zu ihrem ICO

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FinTech Podcast #137 – Die Metabank

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FinTech Podcast #137 – Die Metabank

In der heutigen 137 Ausgabe hatte André die große Ehre mit Arnulf Keese, nach einem kurzen Recap zur www.payment-exchange.com, über das Konzept der Metabank zu sprechen.

Ein Begriff den Arnulf selber im letzten Jahr in einem super Artikel im Blog geprägt hat.

Worüber sprachen wir:

  • Was ist die Metabank?
  • Was hat sich geändert in den Rahmenbedingungen das sowas denkbar ist?
  • Was steht im Weg?
  • Warum wollen wir es haben?
  • Was sind Treiber
  • Wem traust du es zu?
  • Siehst du bereits Ansätze?
  •  Wo stehen wir auf der Zeitachse?

Arnulf ist zu diesem Thema als digitaler Pionier und FinTech Native mit über 20 Jahren Erfahrung in schnell wachsenden Unternehmen der Digitalbranche im eCommerce, Payment und FinTech ein super Gesprächspartner. Als PayPal Geschäftsführer leitete er die DACH Region, war General Partner beim Venture Capital Fond e.ventures sowie in führenden Positionen bei AOL, QXL Ricardo und Star Finanz und Mitgründer des Bezahlverfahrens giropay.

Dieser Podcast war zudem der zweite Podcast mit Hörer-Interaktion. André hat von Hörern über den Paymentandbanking Whatsapp-Kanal vorab eingereichte Fragen gestellt. Für zukünftige Podcasts freuen wir uns über eine noch stärkere Interaktion.

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„Cashless Society” in den Nordics

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Was können andere Paymentmärkte von den Nordics lernen?

Die am weitesten entwickelten Paymentmärkte Europas liegen in den Nordics[1]. Entlang der relevanten Kennzahlen wie der Anzahl bargeldloser Zahlungen sowie Transaktionswert pro Jahr und Einwohner ist zu sehen, dass die bargeldlosen Zahlungsmethoden dominieren und die Relevanz von Bargeld nur noch sehr gering ist. Die wesentlichen Gründe für die Entwicklung sind eine kooperierende Bankwirtschaft, regulatorische und legislative Förderung, kontinuierliche Innovationen sowie eine hohe kulturelle Akzeptanz und Technologieaffinität.

Ein Gastartikel von Steven Jacob und Frank Wunderlich

„Cashless Society” in den Nordics: Was können andere Paymentmärkte lernen?
Photo credit: miguelb on VisualHunt.com / CC BY

Da die hohe Marktentwicklung der Nordics auch im globalen Vergleich außergewöhnlich ist, werden diese Märkte häufig auch als erste „Cashless Society“ bezeichnet. Der nachfolgende Artikel bietet Einblicke in die Marktdynamik und Entwicklung der Paymentmärkte in den Nordics und damit einen Ausblick auf eine mögliche Entwicklung der weniger weit fortgeschrittenen kontinentaleuropäischen Märkte, wie z.B. Deutschland.

[1] Nachfolgend bezieht sich “Nordics” auf Dänemark, Norwegen und Schweden

Wirft man einen Blick auf die Matrix zur Reife der europäischen Paymentmärkte, zeigt sich ein sehr heterogenes Bild, das eine breiten Streuung in der täglichen Nutzung des bargeldlosen Bezahlens darstellt.Die meisten mittel-, ost- und südeuropäischen Länder befinden sich am unteren Ende der Dimensionen Transaktionswert und Anzahl Transaktionen pro Jahr und pro Einwohner. Im Vergleich dazu führen die Beneluxstaaten, Portugal, Frankreich und Irland bereits drei- bis fünfmal mehr Transaktionen pro Kopf und Jahr durch. Die am weitesten entwickelten Paymentmärkte sind die drei skandinavischen Länder Norwegen, Dänemark und Schweden gefolgt von Großbritannien und Finnland.

„Cashless Society” in den Nordics: Was können andere Paymentmärkte lernen?

Im direkten Vergleich des deutschen Paymentmarkts mit seinen skandinavischen Nachbarn wird ein großer Unterschied deutlich: In Deutschland werden ca. 50 Zahlungen pro Jahr pro Einwohner bargeldlos abgewickelt, während der Durchschnitt in Schweden und Dänemark bei 400 Transaktionen liegt, in Norwegen sogar bei ca. 500 Transaktionen. Anders gesagt: Im Durchschnitt zahlen die Skandinavier 8 (DK, SE) bis 10 (NO) mal häufiger bargeldlos als der durchschnittliche Deutsche. Konsequenterweise ist dies auch in signifikant höheren bargeldlosen Umsätzen abgebildet. Während in Deutschland durchschnittlich EUR 3.200 pro Jahr bargeldlos ausgegeben werden, summiert sich der Transaktionsumsatz in Schweden und Dänemark auf ca. EUR 11.000 und sogar EUR 23.000 in Norwegen[1]. Eine historische Analyse dieser Kennzahlen zeigt, dass in Schweden schon um die Jahrtausendwende so häufig bargeldlos bezahlt wurde wie in Deutschland heutzutage, in Dänemark und Norwegen damals sogar bereits doppelt so häufig. In Summe lässt sich zusammenfassen, dass die skandinavischen Märkte über rund eine Generation mehr Erfahrung mit bargeldlosem Zahlen verfügen, als der deutsche Markt.

Die sinkende Relevanz von Bargeld und die Entwicklung zur „Cashless Society“ sind in den Nordics mittlerweile im täglichen Leben omnipräsent: Kleine Geschäfte, Restaurants und Tankstellen verweigern zunehmend die Annahme von Bargeld. Oftmals können bereits Micropayments nicht mehr in bar gezahlt werden. Dazu gehören sowohl Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr, Gebühren für öffentliche WCs, aber auch die Kollekte in Kirchen oder die Straßenzeitungen, die von Obdachlosen in den Fußgängerzonen angeboten werden. Zudem haben viele Banken ihre Filialdichte und damit das Schaltergeschäft deutlich reduziert und beschränken zunehmend die Möglichkeiten zur Bargeldeinzahlung.

„Cashless Society” in den Nordics: Was können andere Paymentmärkte lernen?
Photo credit: Philip Clifford on Visualhunt / CC BY-SA

Hauptgründe für diese Entwicklung sind, neben einer vergleichsweise konsolidierten und im Payment kooperierenden Bankwirtschaft, die regulatorische und legislative Förderung, hohe Innovationsaffinität sowie eine hohe kulturelle Offenheit:

  • Die Bargeldmenge (M0 – Noten und Münzen) wurde über die letzten Jahre systematisch durch die Zentralbanken reduziert. In Schweden nahm diese seit 2007 beispielsweise um 40% ab, zudem wurde der größte Geldschein (SEK 1.000, entspricht ca. EUR 100) aus dem Umlauf genommen. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die Gesetzgebungen: Für bestimmte Marktsegmente wurde die Rolle des Bargelds als gesetzlich erforderliches Zahlverfahren aufgehobenund der Anteil der Schattenwirtschaft – welche primär auf Bargeld basiert – nachhaltig bekämpft, beispielsweise durch die steuerliche Absetzbarkeit haushaltsnaher Dienstleistungen.
  • Des Weiteren sind verschiedene technologische Innovationen zu beobachten, die zur sinkenden Relevanz von Bargeld beigetragen haben. Das kontaktlose Zahlen per NFC ist schon seit längerem eine Selbstverständlichkeit. Zunehmend sind neue Verfahren zu beobachten, die die klassische Interaktion am POS verschlanken oder komplett auf den Kunden übertragen. Bspw. durch „Self-Checkout“ oder „Self-Scanning“, bei dem der Nutzer über eine App die Waren über sein eigenes Mobiltelefon einscannt und bezahlt. Bemerkenswert im Zusammenhang der Innovationen ist die atemberaubende Geschwindigkeit, mit der das mobile Bezahlen (am POS und im Internet) in den letzten drei bis fünf Jahren an Relevanz und breiter Akzeptanz gewonnen hat. Ursprung dafür waren jeweils die mobilen Apps für „Peer-to-Peer Payments“[2], die in Dänemark (MobilePay), Norwegen (Vipps) und Schweden (Swish) jeweils unabhängig voneinander als offene und – für die meisten Use Cases – kostenlose Verfahren eingeführt wurden. Nach einer sehr schnellen Durchdringung auf Seiten der Endnutzer – zum Teil sogar als am häufigsten installierte Apps in den nationalen App-Stores – wurde eine kritische Masse erreicht und es entstand ein „Sog“ seitens des Handels: Nachdem Händler zunehmend die Möglichkeit anboten, mit den Peer-to-Peer-Verfahren auch am POS zu zahlen, entwickelten sich diese zu einem B2C-Zahlverfahren weiter und etablierten sich als gängige Zahlungsmethode. Mittlerweile bieten diese mobilen Payment-Verfahren mannigfache Use Cases und Möglichkeiten zum Bezahlen und werden von mehr als der Hälfte der Bevölkerung in den Nordics regelmäßig genutzt. Die Geschwindigkeit dieser Marktdurchdringung und Akzeptanz eines neuen Zahlverfahrens ist einmalig in Europa.
  • Zu guter Letzt ist auch die kulturelle Offenheit als wesentlicher Treiber für die dargestellten Entwicklungen zu nennen. Durch den gesetzlich festgelegten öffentlichen Zugang zu offiziellen Dokumenten, Steuerdaten etc., sind die Skandinavier an einen deutlich offeneren Umgang mit personenbezogenen Daten gewohnt. Zudem kann eine höhere Technologieaffinität und -akzeptanz in den Nordics beobachtet werden. Nicht ohne Grund hat sich „Swisha“ als Verb für „Geld mit der App Swish senden“ in der schwedischen Sprache und dem schwedischen Wörterbuch etabliert. Eine ähnliche Entwicklung diskutiert der norwegischen Sprachrat aktuell für „Vippse“.

Die hohe Marktdurchdringung bargeldloser Zahlungen im skandinavischen Alltag zeigt, dass eine „Cashless Society“ ein realistisches Szenario darstellt, zumindest bis zu einem bestimmten Grad. Die dargestellte Entwicklung in den Nordics ist ein starker Indikator für eine mögliche Entwicklung anderer europäischer Märkte. Um das bargeldlose Bezahlen weiter zu stärken, ist eine Zusammenarbeit der Bankwirtschaft und eine starke regulatorische Unterstützung erforderlich. Um das mobile Bezahlen weiter zu beschleunigen, muss eine kritische Masse an Nutzern begeistert werden. Dafür sind – wie im Falle von MobilePay, Swish und Vipps – offene Lösungen und der Fokus auf wenige relevante, aber einfache Use Cases unabdingbar.

[1]Als relevanter Treiber ist hier zudem das deutlich höhere pro-Kopf-Einkommen zu nennen

[2]Zahlungen zwischen Privatpersonen

Zu den Autoren

Frank Wunderlich

„Cashless Society” in den Nordics: Was können andere Paymentmärkte lernen? _Frank Wunderlich

Associate Director und Partner bei Arkwright Consulting, Stockholm

Seit fast 20 Jahren berät er das Top-Management u.a. von Banken, Payment Dienstleistern und Technologieunternehmen. Themenschwerpunkte sind Strategieentwicklung und -umsetzung, Ergebnisverbesserung, Gestaltung von Betriebsmodellen sowie Partnerschaften und Digitalisierung. Frank lebt in Schweden, der ersten „Cashless Society“ der Welt.

 

 

 

Steven Jacob

„Cashless Society” in den Nordics: Was können andere Paymentmärkte lernen? _Steven Jacob

Director und Partner bei Arkwright Consulting, Hamburg

Seit über 10 Jahren berät er das Top-Management von Banken, Payment Dienstleistern und Telkos. Themenschwerpunkte sind Strategieentwicklung und -umsetzung, Ergebnisverbesserung, Gestaltung von Betriebsmodellen und Partnerschaften. Steven leitet das Paymentteam bei Arkwright in Hamburg.

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FinTech Podcast #151 – Investments / Robo / Algos

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In der 151. Ausgabe des FinTech Podcast diskutieren André und Rafael mit Ralf Heim von www.Fincite.de über smarte Geld-Anlage, Robo’s und Algo’s.

Aus aktuellem Anlass auch ein paar Worte zum Thema savedroid.

Wir diskutieren über das Fincite Produkt, warum Berater in Banken datengetriebene Software brauchen um bessere Beratung leisten zu können, was die Zukunft der Geld-Anlage sein könnte und welches Mindset eine Bank braucht um diese Services anbieten zu können.

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Bitkom Banking Studie 2018

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Kommende Woche findet die Bitkom Conference 2018 statt

Auch in diesem Jahr sind wir wieder Medienpartner der Digital Banking Conference des Bitkom, die am 16. und 17. Mai unter dem Titel „Open Banking“ in Berlin stattfindet und sind sowohl als Speaker, als auch aktive Teilnehmer auf der Konferenz zugegen. Die Veränderungen der Banken- und Finanzbranche sind auch dieses Jahr Thema. Erwartet werden mehr als 500 Teilnehmer und Redner, darunter Dr. Roland Folz, CEO solarisBank , Dr. Tamaz Georgadze, CEO Raisin, Felix Hufeld, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Kirsten Oppenländer, Managing Director Deutsche Bank, und Maximilian Tayental, CFO N26. Alle Informationen unter www.banking-conference.de.

Auf der Digital Banking Conference in Berlin versammeln sich Entscheider aus Banken, Technologie-Unternehmen und Start-ups der Finanzwelt, um über weitere Innovationen, Fragen der Regulierung, Verbrauchervertrauen und neue Wertschöpfungspotenziale zu diskutieren. Die passende Banking Studie 2018 ist bereits erschienen. Deswegen für alle die, welche sie noch nicht kennen, stellen wir ebendiese einmal vor.

 

Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom

Den Überweisungsschein mit dem Kuli ausfüllen oder Kontoauszüge am Autoamten ausdrucken gehört für die große Mehrheit der Internetnutzer der Vergangenheit an. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) erledigen ihre Bankgeschäfte inzwischen online. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2016, als erst 70 Prozent der Internetnutzer auf Online-Banking gesetzt haben. Und der Anteil könnte weiter wachsen, denn weitere 8 Prozent geben aktuell an, sie könnten sich vorstellen, auf Online-Banking umzusteigen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.006 Bundesbürgern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die heute vorgestellt wurde. „Online-Banking ist für die große Mehrheit der Internetnutzer Alltag. Es ist sicher, jederzeit verfügbar und vor allem: bequem. Das Finanzwesen lässt sich durchgängig digitalisieren, Die Bankenwelt steht in den kommenden zehn Jahren vor einem ganz grundlegenden Umbruch“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Schon heute gehen 3 von 10 Online-Banking-Nutzern (29 Prozent) überhaupt nicht mehr in eine Filiale, sondern erledigen alles online. Jeder Zweite (51 Prozent) nutzt Online-Banking überwiegend, geht aber hin und wieder in eine Filiale. Gerade einmal 17 Prozent der Online-Banking-Nutzer sagen, dass sie überwiegend Filialen besuchen und die Online-Funktionen nur ab und an verwenden.

Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom

Bankenlandschaft steht vor dem Umbruch: Digitalangebote wichtiger als die Marke

Bislang gibt nur jeder Dritte (34 Prozent) an, schon einmal sein hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt zu haben, gleichwohl dürfte der Bitkom-Studie zufolge die Bankenlandschaft vor gravierenden Veränderungen stehen. Inzwischen sind den Kunden bei der Wahl ihrer Bank digitale Angebote wichtiger als eine bekannte Marke. So geben 57 Prozent an, dass ihnen Digitalangebote wie Online-Banking, Banking-Apps oder auch Online-Beratung bei ihrer Bank wichtig sind, nur 47 Prozent sagen dies über die Bekanntheit der Marke. Entsprechend sagen 9 Prozent der Befragten, dass sie ihr Konto bereits bei einer reinen Online-Bank haben, 8 Prozent planen einen Wechsel innerhalb der kommenden zwölf Monate. Und weitere 19 Prozent geben an, dass sie sich grundsätzlich vorstellen können, ihre Bankgeschäfte bei einer reinen Online-Bank ohne Filialen zu erledigen.

Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom

Aber auch völlig neue Wettbewerber sind für viele Kunden interessant. So sind jeweils 4 von 10 Bundesbürgern offen dafür, ihre Bankgeschäfte wie Überweisungen oder Einlagen über neue Finanzdienstleister wie Paypal oder Payback (42 Prozent) oder über Internetunternehmen wie Apple, Google oder Amazon (38 Prozent) zu tätigen. „Wir erleben so etwas wie eine Entzauberung der Bankenwelt“, sagte Berg. „Das grundsätzliche Phänomen sehen wir auch in anderen deutschen Leitindustrien, etwa dem Automobilbau. Dort genießen neue Anbieter wie Tesla oder Digitalunternehmen großes Ansehen, wenn es um neue Technologien wie selbstfahrende Autos geht. Eine solche Entwicklung galt im Finanzbereich, in dem die Kunden besonders vorsichtig und konservativ sind, lange für undenkbar – diese Zeiten ändern sich jetzt.“

Großes Interesse an Technologien wie Banking mit Sprachassistenten

Derzeit stehen vor allem einfache Funktionen beim Online-Banking hoch im Kurs. So prüfen 99 Prozent der Online-Banking-Nutzer auf diesem Weg ihren Kontostand, 92 Prozent tätigen Überweisungen und 72 Prozent verwalten ihre Daueraufträge. Weniger als die Hälfte prüfen allerdings ihre Kreditkartenabrechnung (43 Prozent) oder lassen sich von ihrer Bank bei bestimmten Zahlungseingängen oder bei Überziehung des Kontos informieren (38 Prozent). Nur eine Minderheit (17 Prozent) nutzt die Möglichkeit, sich online über die persönlichen Finanzen beraten zu lassen. Gleichwohl gibt es ein großes Interesse an neuen digitalen Technologien rund ums Banking. So würde jeder dritte Bundesbürger (35 Prozent) gerne Bankgeschäfte wie Überweisungen per Sprachsteuerung erledigen, zum Beispiel über digitale Sprachassistenten wie Alexa oder Google Home. Unter denjenigen, die bereits ein solches Gerät besitzen, liegt der Anteil mit 52 Prozent sogar noch deutlich darüber.

Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom

Unterdessen wächst die Bedeutung des Smartphones für das Online-Banking weiter. 44 Prozent nutzen das Smartphone für Bankgeschäfte, vor zwei Jahren waren es erst 36 Prozent. Vor allem Jüngere setzen auf Smartphone-Banking: Unter den 14- bis 29-Jährigen beträgt der Anteil 49 Prozent, unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 48 Prozent. Dagegen ist die Generation 65+ deutlich zurückhaltender, aber auch hier nutzt bereits jeder Fünfte (22 Prozent) das Smartphone für seine Bankgeschäfte. „Das Smartphone wird zur Bankfiliale in der Hosentasche“, sagte Berg. „Die mobilen Digitalangebote und Apps werden immer komfortabler und immer sicherer.“ So funktionieren Foto-Überweisungen via Handy schnell und einfach, der Zugang zum Online-Konto via Fingerabdruck-Sensor bietet ein Höchstmaß an Sicherheit.“

Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom
Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom

Offline-Banker haben Angst, Online-Banking-Nutzer haben Spaß

Wer bislang kein Online-Banking nutzt, fürchtet vor allem um seine Sicherheit. So geben jeweils 8 von 10 Bundesbürgern, die bislang kein Online-Banking verwenden, an, dass sie Sorge haben, dass mehr Daten über sie gespeichert werden als beim Offline-Banking (83 Prozent) beziehungsweise dass sie Angst vor Kriminellen haben (77 Prozent). Zwei Drittel (67 Prozent) wollen auf den Kontakt mit Menschen beim Banking nicht verzichten, rund die Hälfte (54 Prozent) hält Online-Banking für zu kompliziert. Und knapp jeder Vierte (23 Prozent) findet Online-Banking zu zeitaufwändig. Damit stehen die Bedenken in deutlichem Widerspruch zu dem Eindruck, den Online-Banking-Nutzer von den Angeboten ihrer Bank haben. 9 von 10 (90 Prozent) sagen, das Online-Banking biete alle notwendigen Funktionen. Jeweils 8 von 10 sind überzeugt, dass ihr Online-Banking sicher (83 Prozent), übersichtlich (81 Prozent) und einfach zu bedienen (80 Prozent) ist. Und 6 von 10 (58 Prozent) stellen sogar fest: Online-Banking macht Spaß.

Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom
Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom

EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2: Jeder Dritte begrüßt Zugang zu eigenen Daten

Das Angebot an Online-Diensten rund um Banking könnte sich in den kommenden Monaten deutlich vergrößern. Seit Anfang des Jahres ist die EU-Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 in Kraft. Sie verpflichtet die Banken, auf Wunsch des Kontoinhabers ihm oder von ihm ausgewählten Dritten den Zugriff auf Kontodaten zu gewähren. Von dieser Gesetzesänderung hat bislang rund jeder dritte Bundesbürger (37 Prozent) gehört. Die große Mehrheit der Befragten (88 Prozent) macht sich allerdings Sorgen, dass auf diese Weise Kriminelle unberechtigt auf die Kontodaten zugreifen können. Dennoch gibt jeder Dritte (35 Prozent) an, dass er es gut findet, dass nicht mehr ausschließlich die Bank über Kontodaten und Kontobewegungen verfügt. Und 12 Prozent wünschen sich ausdrücklich Angebote von Unternehmen, die etwa die eigenen Kontobewegungen analysieren und Sparmöglichkeiten für regelmäßige Ausgaben wie Versicherungen machen. „Rund um die EU-Zahlungsdiensterichtlinie gab es eine breite Berichterstattung, die leider von vielen Missverständnissen geprägt war. Die entscheidende Änderung ist, dass die Kontodaten nun auch vom Kunden genutzt werden können und er dieses Recht auf freiwilliger Basis an Dritte übertragen kann“, so Berg. „Dass rund jeder Achte gerne neue, digitale Angebote erhalten möchte, die die neuen Möglichkeiten nutzen, ist ein extrem hoher Wert – und gerade für innovative FinTechs ein wichtiges Signal.“

Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom
Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom
Bitkom Banking Studie 2018
Quelle: Bitkom

 

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Was der HSV und das Bankenwesen gemein haben…

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Dinos unter sich! – Was wir vom HSV lernen können? #nurderhsv

Fussball und Banken passen nicht zusammen. Stimmt nicht, oft geht es um viel Geld, Strategien, richtige Investitionen. Wir hatte das Thema schon einmal im Kontext Payment aufgegriffen. Nun ist es passiert – nach 1866 Spielen steigt der HSV aus der Bundesliga ab – erstmal in die 2. Liga – die Uhr ist angehalten – auf immer. Ein Kapitel ist beendet – und wird auch nicht mehr fortgeführt – es hat etwas endgültiges….

Dinos unter sich! Was der HSV und das Bankenwesen gemein haben...
Photo credit: niko_stra on Visualhunt / CC BY-ND

Welche Parallelen sehen wir zur Bankenwelt:

Der HSV war international mal eine große Nummer – die frühen 80er – Horst und Manni – die Europapokalsiege– der #Suppenkasper – Man hatte Cosmopolitischen Flair – und zog Internationale Supertalentean #mightymouse – man war auf Augenhöhe mit den Engländern, Italienern und Spaniern – der Rivale aus München wurde das ein oder andere Mal “kleingehalten” – St. Pauli war weit weg.

Die deutsche Bankenwelt war ähnlich international positioniert – Deutsche Bank und CoBa waren “große Nummern” – an der Wall Street zu Hause – in einem Atemzug mit Goldman et al – man muss dazu nur mal “Wolf of Wall Streetschauen– jetzt kann man über den global galaktischen Größenwahn des Bankenkapitalismus denken was man will (anderes Thema) – aber man war im Spiel dabei – und nicht “zu schlecht”– “Joe” sei Dank- aber man ist es nicht mehr – schon lange nicht – der Abstieg war auf Raten – die Bankenkrise 2007/08 war der Ausgangspunkt – im Gegensatz zu den Amerikanern hat man sich hier nicht gefangen, sondern kämpft immer noch. Eine Restrukturierung nach der anderen – ein ‚Cost Cutting‘ nach dem nächsten – ein Managementwechsel folgt dem anderen – außer Rückzug und Reduktion von Geschäft fälle aber niemand etwas ein.

Der HSV hat sich stark mit sich selbst beschäftigt – nicht mit dem Markt. Management und Trainer wurden im Sekundentakt getauscht – man hat sich untereinander bekriegt – anstatt sich mit dem Wettbewerb zu beschäftigen. Keine Kontinuität.

Dinos unter sich - was der HSV und das Bankenwesen gemein haben?
Photo credit: Thomas Hawk on Visual Hunt / CC BY-NC

Die (Ex-) Internationalen Großbanken agieren ähnlich – auch hier die DeuBa vorne dran – ein Gegenbeispiel ist die UBS mit Axel Weber – ein Wechsel – dann aber Ruhe und nun stark positioniert. Im Wachstumsbereich sticht PayPal hervor: Das kleine Startup, von eBay 2001 mit einem Aufschlag von 77% zur damaligen Börsenbewertung, für $1,5 Mrd übernommen, pendelt aktuell um die Marktkapitalisierung von €80 Mrd und ist damit knapp doppelt so hoch bewertet wie alle deutschen börsennotierten Banken zusammen. Ein spezialisierter Online-Paymentanbieter sticht die größten deutschen Privatbanken aus… Wer hätte das gedacht? Wer spielt hier noch in der ersten Liga?

Dinos unter sich - was der HSV und das Bankenwesen gemein haben?
PayPal vs. deutsche Banken

Es wurde viel zu viel Geld für viel zu wenig Qualität ausgegeben – es ist nicht so, dass der HSV nicht investiert hätte. Geld war da, Geld wurde ausgegeben aber das Geld hat nicht gearbeitet. Großinvestor (“50 Mio € – da schimpft noch einer über die Geldsäcke in München”) reflektiert selbst – der HSV war ein schlechtestes Investment.

In der Bankenwelt wimmelt es von zu teuren Projekten ohne Ergebnis – überbezahlten Mitarbeiter, die es im Speckgürtel der Organisation aushalten – und Dienstleistern jeglicher Art, die immer noch sehr gutes Geschäft machen.

Es herrscht Emotionalität – man kann von den HSV-Chaoten halten was man will – und auch die Art wie Emotionalität teilweise kommuniziert wird, ist grenzwertig – aber sie ist da – es interessiert jemand v.a. “den Mann von der Straße” – der Abstieg hat Relevanz und es besteht die Hoffnung, dass die teilweise destruktive Energie wieder in etwas Positivies gewandelt wird. Man kämpft – man hängt sich rein – das stachelt auch an.

Dieses Element fehlt den Banken – ich wage mal die Prognose – der breiten Bevölkerungsschicht ist es “vollkommend egal” – ob es in Deutschland ein (international) relevantes Bankwesen gibt. Der Bezug zu ihrem täglichen Leben ist nicht da – im Gegenteil es ist vielleicht sogar besser – weil groß und international im Zusammenspiel mit Kapitalismus und “Typen wie Ackermann” müssen ja böse sein. Ist schon besser so, dass wir uns wieder auf Pusemuckel oder Hintertupfing reduzieren.

Eine Kontinuität haben wir in beiden Welten – die Konstanz der Krise – Kinder, die heute eingeschult werden kennen nur die Bank in der Krise – ähnlich geht es uns beim Deutschen Meister. Beides irgendwie langweilig oder ? – muss sich ändern!

Eine weitere Parallele ist erlaubt – sind die FinTechs des Fußball – RB Leipzig als mit VC Geld aufgepumptes Erfolgsmodell – und der Gegenpol eine Mischung aus dem FC St. Pauli und Darmstadt 98 – undercover – sympathisch – auf Dauer nicht nachhaltig erfolgreich, sich aber treu geblieben – was bleibt in dieser Welt für den HSV?

Dinos unter sich - was der HSV und das Bankenwesen gemein haben?
Photo credit: loop_oh on Visualhunt.com / CC BY-NC-SA

Dem HSV können wir nur wünschen, dass der Abstieg eine reinigende Wirkung hat – kein schneller Wiederaufstieg und den Abstieg als Betriebsunfall abtun – und dann weiter so. Fussballdeutschland wird es Euch danken.
Den Banken wünschen wir entsprechende Reflexion – keiner will als Dino in die Geschichte eingehen. Ich bin überzeugt, dass Deutschland im Internationalen Finanzsektor eine relevante Rolle spielen kann – nicht nur für die Banken, sondern für die Bedeutung der gesamten Wirtschaftsmacht Deutschland. Ohne geht es nicht. Ob diese Rolle irgendwann einmal von einem FinTech übernommen wird, wäre zu wünschen, ist aber noch sehr weit weg – so gesehen müssen wir daran arbeiten, dass der Sektor wieder relevant wird. Noch ist nicht alles verloren – aber auch hier die Parallele – wie Jammern im internationalen Vereinsfussball, dass es nur einen international relevanten Verein gibt – aber auch der wird abbauen, wenn die nationale Konkurrenz fehlt – es braucht starke Player wie den HSV der 80er. Nun das Jammern einstellen und nach vorne gehen – ob Bank oder Fussball…

#nomimimimimimi

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KMU Scoringplattformen

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Entry für effektives Bankscoring?

Die Fintech Welle ist auch im KMU Bereich in vollem Gange. Ein Großteil der ersten Anbieter konzentrierte sich dabei bisher auf Lending- oder Transaktionsmodelle, häufig auch in direktem Wettbewerb zu Banken. In diesem Blogbeitrag wollen wir jedoch hinter die Lendern schauen: die Risikobewertung von Krediten und das Creditscoring.

Ein Gastbeitrag von Ludolf Ebner

KMU Scoringplattformen
Quelle: BankenScore.de

Hintergrund: Hausbankabhängigkeit, fehlende Informationen, teure Kundenakquise

Hausbankabhängigkeit : Keine Zeit für Preisvergleiche

Die Zinsen sind nach wie vor relativ niedrig und Deutsche KMU können nicht über eine Kreditklemme klagen. Es herrscht aber in vielen Industrien und Regionen häufig noch eine klare Abhängigkeit von der Hausbank. Entsprechend aufwändig ist es für Unternehmer nach wie vor zeitnah einen Preisvergleich von verschiedenen Banken für einen Kredit oder ein Leasingprodukt für eine Maschine zu erhalten. Der Aufwand für ein einziges Angebot ist häufig erschlagend Bei vielen Unternehmern existiert häufig auch Unklarheit darüber, wie genau eine Bank ein Rating erstellt und dann zu einer Kreditentscheidung gelangt. Bei Absagen kann der gesamte Antragsprozess sehr frustrierend sein.

Banken: Zeitaufwändige/teure Kundenakquise

Aus Sicht der Banken liegt der hohe Aufwand klar an der kostenintensiven Aufbereitung der Daten, die bei einer Prüfung von Geschäftskunden erforderlich sind. Für viele Banken sind kleinteilige Kredite unterhalb mehrerer Millionen Euro zu aufwändig, um dafür aufwändige Prozesse und Organisationen aufzubauen. Selbst Sparkassen und Volksbanken sortieren häufig schon früh aus. Entsprechend landen gerade kleine Kreditanfragen von Selbstständigen häufig im B2C Bereich oder sie werden sozusagen prozessual abgelehnt.

Auskunfteien: Schwierigkeiten mit Datenflut

Gleichzeitig gibt es aber immer mehr Daten, Open APIs, kurzum schnelle technische Lösungen, mit denen man mehr Daten für eine Kreditentscheidung erfassen und auswerten könnte. Man könnte denken, dass traditionelle Auskunfteien eigentlich neue Produkte und Lösungen bereitstellen müssten. Allerdings schaffen es diese bisherigen Anbieter für die Erstellung der Bonität und Kreditwürdigkeit nicht, diesen Gap zu überbrücken. Dies liegt an verschiedenen Gründen wie Regulatorik, Prozessen und auch Prozesskosten.

Wo gibt es erste Lösungsansätze?

Erste B2B Plattformportale für Finanzprodukte wie COMPEON und Fincompare sind bereits erfolgreich am Markt. Durch kostengünstige Onlineakquise von Kunden und extrem effiziente Vertriebsstrategien scheint das Marktplatzmodell auch für KMU Finanzdienstleistungen erfolgreich zu werden. Diese u.ä. Anbieter leiden aber ebenso wie die Banken immer noch an der zeitaufwändigen Vorqualifizierung ihrer Leads. Der Anbieter Fintura aus Frankfurt musste dies Anfang des Jahres schmerzhaft lernen und entsprechend Insolvenz anmelden. Scheinbar war es nicht möglich, qualifizierte Kunden schnell genug zu finden bzw. es wurde zu viel Zeit mit dem Screening von unqualifizierten Kunden verbracht. Dies ist logisch, da selbst in diesen Modellen ein Rating inklusive SCHUFA Abfrage erst am Ende eines oder mehrerer Beratungsgespräche stattfinden kann.

KMU Scoringplattformen
Quelle: BankenScore.de

Scoring Plattformen – ein Modell, das alle Probleme löst – für KMU, Banken und Auskunfteien?

Ein erfolgreiches Modell müsste nun in der Lage sein alle diese Pain-points zu lösen. Hier setzen seit einigen Jahren plattformbasierte Scoringanbieter an, welche in Partnerschaft mit traditionellen Auskunfteien ein Onlinemodell entwickelt haben. Hierbei können sich Kunden online registrieren und kostenlos direkt ihre offizielle Bonität abfragen. Im Hintergrund der Plattform findet dann gleichzeitig ein Abgleich der Bonität mit den vorab erfassten Scorecards der Banken statt, sodass ein Matching zwischen Kreditnehmer und -geber möglich ist. Entsprechend erhält ein Kunde passende wirklich verfügbare Kreditangebote und spart sich die Zeit für die Recherche und Bankgespräche. Die Bank währenddessen weiß, dass sich nur vorqualifizierte Kunden bewerben können. Zudem erhält die Auskunftei Datenupdates zurück von dem Plattformanbieter.

Werfen wir einen kurzen Blick auf die USA. Hier gibt es schon seit vielen Jahren das Unternehmen Creditkarma, welches Konsumenten per Webseite kostenlosen Zugriff auf mehrere Creditscores (“Bonität”) von Auskunfteien gibt und gleichzeitig Banken erlaubt ihre Produkte an entsprechende Bonitätsprofile zu vermarkten. Creditkarma hatte Anfang 2018 mehr als 80 Mio. registrierte Nutzer. Für KMU gibt es ebenso seit mehreren Jahren den Anbieter Nav.com, welcher es geschafft hat innerhalb kürzester Zeit mehrere hunderttausend Geschäftskunden zu akquirieren und ihnen bonitätsbasierte Finanzprodukte anzubieten.

KMU Scoringplattformen
Quelle: BankenScore.de

In Europa gibt es mittlerweile ebenfalls ähnliche Ansätze. Im Konsumentenbereich hat es Clearscore in England geschafft allein im ersten Jahr nach Start über eine Millionen Konsumenten von seinem Dienst zu überzeugen. Der Wachstum dieses Unternehmens verlief mit über sechs Millionen Konsumenten in weniger als vier Jahren so erfolgreich, dass es im März diesen Jahres für 275 Mio. Pfund an die globale Auskunftei Experian verkauft wurde.

In Deutschland betreiben Anbieter wie Bonify und Scorekompass seit einigen Jahren das Modell sehr erfolgreich. Bonify nutzt die Daten der Creditreform Boniversum. Scorekompass, ein Service des Kreditanbieters Smava, verlässt sich dabei auf Arvato Bertelsmann. Auch hier im Blogbereich wurden Bonify und das Gründerteam schon vorgestellt.

Im B2B Bereich gibt es den unabhängigen Anbieter BankenScore.de und den von der Volksbank betriebenen Service Bonitätsmanager. Beide Anbieter basieren auf der Auskunftei Creditreform, wobei BankenScore.de zusätzlich noch die Auskunftei CRIF Bürgel als Partner hat.

Während für Konsumenten tendenziell ein anlassbezogener Bedarf für einen Kredit entsteht, sind KMU fortwährend auf ihre Bonität und optimierte Kredite und Zinsen angewiesen und können diesen Informationsvorteil bzgl. ihrer eigenen Bonität zu ihrem Vorteil nutzen.

Durch diese neue Transparenz über die Bonität der Kunden wird die im klassischen Kreditgeschäft bestehende Informationsasymmetrie zwischen Bank und KMU letztlich beseitigt. Werden den Kunden dann noch Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Bonität aufgezeigt, können Zinskosten optimiert, d.h. gesenkt werden. Damit würde dieser Ansatz des bonitätsbasierten Matchmaking Kunden Zugang zu einer standardisierten Form von Rating Advisory verhelfen, einer Leistung die bisher nur größere Unternehmen im Rahmen von Ratingverfahren in Anspruch nehmen können.

KMU Scoringplattformen
Quelle: BankenScore.de

Die Zukunft der Kreditvergabe

Betrachten wir den Megatrend Digitalisierung scheint es naheliegend eine positive Prognose für Scoringplattformen zu erstellen: Kunden werden online-affiner, egal ob Konsumenten oder Geschäftskunden. Wer früher offline eingekauft hat, kauft heute online und verwendet dabei seine Kreditkarte, nicht nur für Non-food, sondern auch Frischware und sogar kochendes Essen über Deliveroo. Auch bei Finanzprodukten werden derzeit schon Anträge online gestellt, Daten online erfasst und geprüft, und Entscheidungen finden bereits automatisiert statt. Viele Fintech Lender werben ja gerade mit dem Versprechen innerhalb nur weniger Stunden Geld auszahlen zu können, sofern alle Daten vorliegen.

Es wird sich zeigen, wie gut nicht nur Fintech Lender, sondern gerade auch die Scoringplattformen relevante Daten erfassen und daraus Mehrwert generieren können. Die Zeichen der Zeit scheinen jedoch gut zu stehen.

 

Über den Autor:

KMU Scoringplattformen
Quelle: BankenScore.de

Ludolf Ebner (rechts) ist Seriengründer und CEO von BankenScore.de. Er hat mehr als zehn Jahre Erfahrung im Aufbau und Management von diversen Software- und Technologieunternehmen. Nach seiner Tätigkeit als Hightech- und Telecom-Consultant beim Beratungsunternehmen McKinsey arbeitete er als Senior Manager für den Bereich Smartphones bei LG Electronics in Seoul. Später gründete er u.a. Deliveryhero Korea; diese Markteinheit innerhalb der börsennotierten Deliveryhero Gruppe (Xetra-Kürzel: DHER) führte er zudem als CEO. Ludolf Ebner ist begeisterter Digitalunternehmer und möchte dabei helfen, die wachsenden Datenmengen positiv für den Mittelstand zu nutzen.

 

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„Smartphone-Banken“- erledigen wir unsere Bankgeschäfte bald nur noch am Handy?

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Eine Bilanz-Kolumne von Miriam Wohlfarth über die neuen „Smartphone-Banken“

Mit N26 und Revolut erledigen Kunden Bankgeschäfte am Handy. Die Smartphone-Banken haben in den vergangenen drei Jahren über eine Million Kunden gewonnen. Werden wir künftig alle unsere Bank in der Hosentasche tragen?

"Smartphone-Banken" - erledigen wir unsere Bankgeschäfte bald nur noch am Handy?
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Zuerst erschienen auf welt.de

Klassische Bank vs. Smartphone-Bank: Die spannende Frage ist, wem trauen wir zu, dass er, wie es Banking-Experte André M. Bajorat so schön formuliert, künftig unser „digitales finanzielles Zuhause“ wird?

Die klassische Bank, darunter verstehen die allermeisten von uns ihre Hausbank, bei der die ganze Familie fünf Konten hat, bei der es Berater gibt, die man in einer Filiale aufsuchen kann, vor der ein Bankautomat hängt. Ein Knotenpunkt, an dem Geld rein- und wieder rausgeht.

Banking wiederum bezeichnet die Dienstleistungen einer Bank: Konto, Zahlungsverkehr, Geldanlage, Kredite und Beratung. André Bajorat sagt: „Faktisch gibt es heute nur noch wenig Menschen, die alle klassischen Bankdienstleistungen bei einer Bank haben. Diese Entwicklung hat mit dem Internet an Dynamik zugenommen: Kredite, Baufinanzierungen, Anlagen konnte man leicht an Zweit- oder Drittanbieter auslagern, je nachdem, wer die besten Konditionen hatte. Plötzlich besaß man eine Kreditkarte von einem anderen Anbieter und zusätzlich noch ein PayPal-Konto.“

An der Nutzung dieser Dienste hat sich nicht viel verändert. Aber ich kenne einige Leute, die gar nicht mehr den Überblick haben, was sie eigentlich alles so abgeschlossen haben und bei wem. Ich denke, dass sich die Nutzer finanzieller Dienstleistungen über kurz oder lang wieder einen Ort wünschen, an dem alle Fäden zusammenlaufen – auch wenn die einzelnen Dienstleistungen von unterschiedlichen Unternehmen angeboten werden.

Ist dieser Ort dann die klassische Bank? Oder eine Smartphone-Bank? Oder jemand ganz anderes?

"Smartphone-Banken" - erledigen wir unsere Bankgeschäfte bald nur noch am Handy?
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Klassische Banken sind spät aufgewacht

Die traditionellen Banken haben es in diesem Wettbewerb nicht leicht. Ihre IT-Infrastruktur stammt oft noch aus den 70er-Jahren, und die Entwickler, die deren Programmiersprache beherrschen, sterben allmählich aus. Lange haben sich die Banken auf dem ausgeruht, was sie hatten: Die Filiale, den Bankautomaten und die Kundenbeziehung.

Diese Vorteile wurden im Glauben an Alleinstellung jedoch nicht optimal genutzt. Aus den Filialen wurden wir Kunden faktisch durch SB-Stationen im Eingangsbereich vertrieben, auf dass sich bitte nur im größten Notfall jemand hinter die hellgraue Stellwand zum Berater wage.

In den letzten drei Jahren hat bei den Banken allerdings ein Umdenken eingesetzt; interne Papiere belegen, dass man sich durchaus im Klaren ist, dass es so nicht weitergeht, und jede Bank versucht, Strategien für das digitale Zeitalter zu entwickeln. Die Fragestellung hat sich glücklicherweise verändert, weg von „Was möchte das Kreditinstitut?“ hin zu „Was will der Kunde?“.

Der Kunde will vor allem, dass Bankdienstleistungen zu seinem mobilen, digitalen Leben passen und einfach und geräuschlos abgewickelt werden können. Schalteröffnungszeiten passen da nicht rein. Mehr Deutsche denn je nutzen Onlinebanking, anstatt in die Filiale zu gehen. Und nun kommen die Smartphone- oder auch Neo-Banken um die Ecke, sägen den klassischen Banken digital förmlich die Füße weg und wollen an das Ankerprodukt: das Girokonto.

Kundenbedürfnisse das A und O

Diese neuen Banken punkten mit digitaler Exzellenz und niedrigen Kosten. Wer keine Filialen zu unterhalten hat, kann – wie schon vor 15 bis 20 Jahren die Direktbanken – Services günstiger machen. Oft bieten die Smartphone-Banken nicht viel mehr als ein Konto mit einer Bankkarte in Eigenregie an; der Rest wird dazugekauft. André Bajorat: „N26 etwa hat das schlau gemacht. Sie arbeiten mit anderen Anbietern zusammen, um ihren Kunden Services wie Versicherungen, Anlagen, Versicherungen, Auslandszahlungsverkehr oder Kredite anbieten zu können, und schauen in aller Ruhe, welche Services funktionieren. Die bauen sie dann über kurz oder lang sicherlich auch selbst.“

Die neuen Banken haben einen radikalen „Mobile First“-Ansatz und einen unbedingten Fokus auf die perfekte User-Experience. Sie wollen Relevanz erlangen, indem sie ihren Zielgruppen genau das geben, was sie brauchen.

Kontist und Holvi etwa sind Anbieter, die sich mit ihren Banking-Apps speziell an Freelancer und Selbstständige richten – Zielgruppen, die von den klassischen Banken nie sonderlich ernst genommen wurden und in der modernen Arbeitswelt eine hohe Relevanz haben.

Die Banken ziehen nach: Sie kooperieren mit Fintechs oder investieren im großen Stil, eröffnen Innovationshubs wie die Commerzbank und die Sparkassen. Doch bis es sich zu jungen IT- und UX-Talenten herumgesprochen hat, dass sie sich doch mal bei einer traditionellen Bank bewerben sollen, wird wohl noch etwas Zeit vergehen.

"Smartphone-Banken" - erledigen wir unsere Bankgeschäfte bald nur noch am Handy?
Photo on Visual Hunt

Auch Google und Apple drängen auf den Markt

Am Ende wird es wahrscheinlich nicht die eine Lösung geben, und die Smartphone-Banken werden friedlich neben den klassischen Banken existieren. André Bajorat: „Wie schon die Direktbanken vor 15 Jahren werden die Smartphone-Banken ein substanzielles Business aufbauen, aber die klassischen Banken nicht komplett vernichten.“

Anders könnte es beim Banking aussehen, wo wir sicher noch die ein oder andere Überraschung erleben. Es wird Player im Markt der Finanzdienstleistungen geben, die wir jetzt nicht auf dem Schirm haben.

Vor allem Anbieter mit viel Know-how im Bereich IT und UX, mit vielen Kunden und hoher Tagesrelevanz. Man denke an Google, Amazon, Facebook, Apple, aber auch an riesige Zahlungsdienstleister wie das niederländische Adyen, Wirecard oder das chinesische Alipay. Am Ende wird derjenige das Rennen machen, der seinen Kunden Relevanz, Transparenz, Datensicherheit und ein intuitives digitales Erlebnis bietet.

Zur Autorin:

Miriam Wohlfahrt

Miriam Wohlfarth ist ein festes Mitglied bei paymentandbanking. Als Gründerin und Geschäftsführerin von RatePay mischt sie seit einigen Jahren die FinTech-Szene auf, und ist mittlerweile ein festes Gesicht in der Branche, dabei engagiert sich gerade für die weibliche Riege in ihrem Arbeitsumfeld. Sie ist Autorin, Rednerin sowie Ideengeberin und Initatorin der Payment-Exchange. Seit geraumer Zeit auch BILANZ-Kolumnistin für die WELT.

Die Kolumne werden wir hier künftig regelmäßig abbilden.

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